Klebstoff also. Gleich hinter unserer Stirn sitzt eine klebrige Masse, die unser Gehirn irgendwie zusammenhält. Ein Kleister, der verhindert, dass unsere wertvollen grauen Zellen auseinanderfallen und die Nervenfortsätze verloren im Gehirn herumbaumeln. Nie davon gehört? Das ist kein Wunder, sprachen doch Neurowissenschaftler jahrzehntelang fast verächtlich über diesen Klebstoff, in der Fachsprache Glia genannt. Viel lieber erforschten sie, wie die Nervenzellen des Gehirns uns Menschen ermöglichen zu denken, zu lernen, die Welt zu verstehen. Die Neuronen waren die Lieblinge der Hirnforschung. Die Superstars. Und der Klebstoff? Nun ja, man hätte ihm früher bei der Rollenverteilung im Gehirn allenfalls eine Statistenrolle zugetraut.
Neurowissenschaft:Was unser Gehirn zusammenhält
Viele Jahrzehnte galten sie als langweiliger Klebstoff: die Gliazellen. Heute sind sie die neuen Stars der Hirnforschung. Wissenschaftler haben erkannt, dass Nervenzellen ohne sie nicht überleben können.
Von Astrid Viciano
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