Neues aus dem Sonnensystem:Einer dampft, einer schrumpft

planeten mond
(Foto: AFP, dpa, Nasa)

Auf Jupiters Mond Europa haben Forscher kilometerhohe Wasserfontänen beobachtet. Das könnte für die Suche nach Leben dort entscheidend sein. Derweil zeigen Spuren auf dem Merkur: Der Planet schrumpft.

Von Marlene Weiss

Mit dem Hubble-Teleskop haben Nasa-Wissenschaftler bis zu 200 Kilometer hohe Wasser-Fontänen auf Jupiters Mond Europa beobachtet (Astrophysical Journal). Das könnte die Suche nach Leben auf Europa erleichtern, weil man nicht die Eisschicht über Europas riesigem Ozean durchbohren müsste, um an Wasserproben zu gelangen. Auch von Saturns Mond Enceladus sind solche Springbrunnen bekannt. Auf den Hubble-Aufnahmen sind die Fontänen nur zu erahnen, im rechten Bild sieht man eine auf der Sieben-Uhr-Position. Gleichzeitig gibt es Neuigkeiten vom Merkur (links): Schon länger war bekannt, dass er einst geschrumpft ist, weil sein Inneres abkühlte und sich zusammenzog. Nun stellen Forscher fest: Dieser Prozess könnte noch andauern (Nature Geoscience). Fotos der Merkur-Sonde Messenger zeigen kleine Verwerfungen von wenigen Kilometern Länge, welche höchstens 50 Millionen Jahre alt und damit so gut wie neu sind. Es könnte demnach heute noch Beben auf Merkur geben, die Runzeln auf der Oberfläche hinterlassen. Tektonische Aktivität dieser Art kannte man im Sonnensystem bislang nur von der Erde.

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