Neue Affenart entdeckt:Nach oben offen

Wer Vertreter dieser neu entdeckten Affenart sucht, sollte bei Regen im Dschungel von Myanmar dem Niesen folgen. Die Tiere haben von solchem Wetter ganz schnell die Nase voll.

Sebastian Herrmann

Wenn es regnet, hat dieser Affe besonders schnell die Nase voll. Der Satz ist im wörtlichen Sinne zu verstehen:

Neue Affenart entdeckt: So ungefähr soll der neu entdeckte Affe aussehen. Die Aufnahme zeigt eigentlich einen Schwarzen Stumpfnasenaffen. Das Bild wurde nach dem Vorbild eines Rhinopithecus strykeri-Kadavers bearbeitet.

So ungefähr soll der neu entdeckte Affe aussehen. Die Aufnahme zeigt eigentlich einen Schwarzen Stumpfnasenaffen. Das Bild wurde nach dem Vorbild eines Rhinopithecus strykeri-Kadavers bearbeitet.

(Foto: AFP/Dr. Thomas Geissmann)

Im Norden Myanmars haben Biologen eine neue Affenart entdeckt, deren Nase nach oben hin geöffnet ist; und wenn es regnet, dann läuft das Wasser rasch in die zwei Öffnungen im Gesicht hinein.

Die Primatologen um Ngwe Lwin von der Myanmar Biodiversity and Nature Conservation Association wurden durch die Berichte von Jägern auf die Rhinopithecus strykeri genannten Tiere aus der Gattung der Stumpfnasenaffen aufmerksam.

Bei einer Expedition entdeckten die Forscher schließlich eine kleine Population der Affen, wie sie in der Oktoberausgabe des American Journal of Primatology berichten.

Die einheimische Bevölkerung im Bundesstaat Kachin ist mit den seltsamen Affen offenbar gut vertraut: Die Menschen berichteten den Wissenschaftlern, dass die Tiere bei Regen im Wald sehr leicht aufzuspüren seien. Weil ihnen das Wasser schnell in die nach oben geöffneten Nasenlöcher laufe, müsse man sich nur am ständigen Niesen orientieren.

Verregnete Tage verbringen die neu entdeckten Stumpfnasenaffen deshalb angeblich, indem sie ihren Kopf zwischen den eigenen Knien verbergen.

Die Wissenschaftler schätzen die Population von Rhinopithecus strykeri auf eine Größe von etwa 260 bis 330 Individuen. Die neu entdeckte Affenart mit der seltsamen Nase gilt demnach als stark vom Aussterben bedroht.

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