Zum Beleg dieser These erfasste das Team um Nathan Eagle vom Santa Fe Institute in den USA nahezu sämtliche Telefonverbindungen - mobil und im Festnetz - eines Monats in England. Diese sollten die sozialen Netzwerke der Bürger abbilden. Danach verknüpften die Forscher die Daten mit einer Erhebung von Einkommen, Arbeitslosigkeit, Bildungsstand, Kriminalitätsrate, Wohnsituation und Umweltqualität. Die statistische Analyse ergab, dass dieser sozioökonomische Status einer Region tatsächlich sehr stark mit der Vielfalt der Kontakte ihrer Bürger korreliert.
Die neue Studie bestätigt nach Aussage der Autoren erstmals auf Bevölkerungsebene, dass es wirtschaftlich gesehen sinnvoll ist, auch Beziehungen über große Distanzen und in verschiedenen Orten zu pflegen, statt sich auf einen engen und lokalen Freundeskreis zu beschränken. Frühere Studien hätten bereits auf individueller Ebene gezeigt, dass derart vernetzte Menschen unter anderem beruflich mehr Erfolg haben, besser verdienen und mehr unternehmerische Chancen haben. Es sei deshalb an der Zeit zu überlegen, ob nicht auch die Wirtschaftspolitik den Erhalt sozialer Netzwerke fördern sollte. cwb