Nachhaltigkeit:Nur mal kurz die Welt retten

Biomarkt

Kümmern sich Kunden, die nur Bio-Produkte kaufen, auch darüber hinaus mit besonderem Engagement um die Umwelt?

(Foto: dpa)

Bio-Käufer fahren eher SUV, weil sie meinen, schon ihren Teil für die Umwelt getan zu haben. Das legen einige Studien nahe. Doch es gibt auch Indizien, die für das Gute im Öko-Kunden sprechen.

Von Christopher Schrader

Der Kampf zwischen Gut und Böse beginnt am Kühlregal. Kauft der Kunde zur Biomilch auch Butter und Käse mit grünem Logo? Lädt er dann Möhren und Bananen, Mehl und Kaffee mit den drei Buchstaben in seinen Wagen? Oder sagt er sich: Ach, mit der Milch habe ich genug für die Umwelt getan - und greift zur Discounter-Billigmarke? Mindestens im Supermarkt gilt wohl das erste Szenario, berichtet John Thøgersen von der Universität Aarhus. Über 20 Monate hinweg hat er die Bio-Einkäufe von fast 9000 dänischen Haushalten analysiert (Journal of Consumer Research). Die meisten Konsumenten blieben ihren Gewohnheiten während des gesamten Versuchs treu, aber wer sein Verhalten änderte, kaufte im Verhältnis fünf zu eins mehr statt weniger Produkte mit grünem Logo. Am Ende war die Gruppe der konsequenten Bio-Käufer von elf auf 14 Prozent angewachsen und die der Verweigerer von 28 auf 21 Prozent geschrumpft. Gut 600 Haushalte hatten begonnen, überhaupt Öko-Waren zu kaufen. "Es fängt mit Milchprodukten an, dann kommen Obst, Gemüse, Eier und Backzutaten hinzu, dann der ganze Rest", so der Forscher.

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