Nach Zwischenfällen in Atomkraftwerken:Spurensuche beginnt

Nach den Zwischenfällen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein soll heute mit der Suche nach den Ursachen begonnen werden. Es ist laut Vattenfall noch unklar, wann die beiden Kraftwerke wieder ihren Betrieb aufnehmen können.

Polizei und Feuerwehr wollen in Krümmel den mittlerweile abgekühlten Brandort untersuchen. Auf dem Gelände der Anlage in Krümmel war in einer Trafostation am Donnerstagnachmittag ein Feuer ausgebrochen, worauf der Meiler automatisch vom Netz genommen wurde.

Nach Zwischenfällen in Atomkraftwerken: Brand im Atomkraftwerk Krümmel

Brand im Atomkraftwerk Krümmel

(Foto: Foto: dpa)

In einer Transformatoren-Station hatte sich gestern offenbar Kühlflüssigkeit entzündet, große Rauchwolken standen über dem Kraftwerk.

In Brunsbüttel hatte zwei Stunden vor dem Zwischenfall in Krümmel ein Kurzschluss zum Herunterfahren der Anlage geführt.

Es sei unklar, wann die beiden Kraftwerke wieder ihren Betrieb aufnehmen können, sagte Vattenfall Europe-Sprecher Ivo Banek. In beiden Fällen trat keine Radioaktivität aus, Menschen wurden nicht verletzt. Laut Behördengaben gab es keine Gefahr für die Bevölkerung.

Die Schadenshöhe nach dem Feuer im Atomkraftwerk Krümmel kann noch nicht beziffert werden. Die zwei heruntergefahrenen Kraftwerke liefern nach Angaben der Betreiber normalerweise die Hälfte des in Schleswig-Holstein erzeugten Stroms.

Durch die Abschaltungen kam es auch zu kurzfristigen Engpässen bei der Versorgung. Zwischen 13.00 und 13.15 Uhr und zwischen 15.00 und 15.15 Uhr fielen am Donnerstag in Hamburg fast 800 Ampeln kurzfristig aus.

Nach Ansicht der Umweltorganisation Greenpeace hätte sich der Brand in der Trafostation im Atomkraftwerk Krümmel über Kabeltrassen in den Reaktor ausbreiten können.

Er sei daher gefährlich gewesen. Auch eine Messung der Umweltschutzorganisation zeigte keine erhöhte Radioaktivität in der Umgebung.

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