MS-Encarta:Masern

Masern, akute, hochgradig ansteckende, fiebrige Infektionskrankheit, hervorgerufen durch das filtrierbare Masernvirus, das sich vom Erreger der weniger ernsten Röteln (Rubella), unterscheidet.

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Bei Masern zeigt sich folgendes Krankheitsbild: kleine rote Flecken auf der Hautoberfläche, gereizte Augen und erhöhte Lichtempfindlichkeit, Husten und Schnupfen. Etwa zwölf Tage nach der ersten Ansteckung mit dem Virus treten Fieber und Schnupfen auf, häufig gefolgt von Husten und Schwellung der Halslymphdrüsen. Nach weiteren vier Tagen erscheinen rote Flecken im Gesicht, an Hals, Rumpf und Gliedern. Zwei bis drei Tage später klingt der Ausschlag ab, und das Fieber sinkt. Möglicherweise kommt es zu einer leichten Schuppung der vom Ausschlag befallenen Hautpartien. Außerdem kann eine Mittelohrentzündung auftreten.

Masern waren früher eine der häufigsten Kinderkrankheiten. Seit der Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes im Jahr 1963 sind sie seltener geworden. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts von 2002 erkranken in Deutschland jährlich 50 000 bis 100 000 Menschen an Masern; ungefähr 100 davon erleiden schwere Schäden des zentralen Nervensystems. In der süditalienischen Region Kampanien gab es 2002 eine Masernepidemie mit über 20 000 Erkrankten, mehrere Kinder starben. Durchschnittlich kommt auf etwa 2000 Erkrankungen ein Todesfall.

Masern verlaufen also selten tödlich. Wenn das Virus allerdings das Gehirn befällt, kann dies zum Tod führen oder Enzephalitis hervorrufen.

In Deutschland werden derzeit vermutlich weniger als 80 Prozent der Kleinkinder gegen Masern geimpft. Dieser Wert liegt zu niedrig, um das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angestrebte Ziel zu erreichen, das Masernvirus bis zum Jahr 2010 weltweit auszurotten. Nach einem 2000 in der Zeitschrift Lancet erschienenen Bericht wurde in Südafrika erfolgreich ein Masernimpfstoff getestet, der nicht injiziert, sondern (als Aerosol) eingeatmet wird.

Es gibt keine spezielle Behandlung für Masern. Der Patient wird von anderen infektionsanfälligen Personen isoliert. In der Regel wird Bettruhe verordnet. Die Symptome lassen sich mit fiebersenkendem Paracetamol, Hustensaft und Hautsalben gegen den Juckreiz lindern. Im Allgemeinen hinterlässt die Krankheit nach einmaliger Infektion bleibende Immunität. Schwangere übertragen die Antikörper im Blutserum zusammen mit dem Globulinanteil, in dem sie sich befinden, über die Plazenta (Mutterkuchen) auf das Ungeborene: Ein Neugeborenes, dessen Mutter Antikörper im Blut hat, ist daher in den ersten vier Lebensmonaten durch eine so genannte Leihimmunität geschützt.

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