Medizintechnik:Babykino in HD

Ganz der Papa: ein 26 Wochen alter Fötus im MRT-Bild. (Foto: Radiological Society of North America)

Ein neues Ultraschall-Verfahren bildet die Gesichtszüge von Föten genauer ab als je zuvor.

Von Kathrin Zinkant

Hat es die Nase nicht eindeutig vom Papa? Und den Mund dafür von der Mama? Solche Fragen können sich werdende Eltern bald wohl schon vor der Geburt stellen: Medizinern der Clínica de Diagnóstico por Imagem in Rio de Janeiro ist es gelungen, das beliebte Baby-Kino per Ultraschall mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) auf ein neues visuelles Niveau zu heben. Die Magnetresonanz verwendet ein magnetisches Feld, um Bilder des Körperinneren zu erzeugen. In der Geburtsmedizin wird sie bisher verwendet, wenn die Sonografie mit ihren Ultraschallwellen an Grenzen stößt. Die Kombination aus beiden Bildgebungsverfahren und eine nachfolgende Bearbeitung am Computer erlauben nun aber sogar eine räumliche, virtuelle Darstellung des Fötus im Mutterleib - und zwar so präzise, dass sich sehr deutlich auch Gesichtszüge erkennen lassen. Welchen Nutzen das HD-Babykino aus medizinischer Sicht haben wird, ist zwar noch nicht ganz klar. Fest steht aber wohl, dass die pränatale Show beim Arzt um ein kostenträchtiges Angebot reicher ist.

© SZ vom 22.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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