Maul- und Klauenseuche:Zweifelhafte Desinfektion

Unter den Methoden, eine weitere Verbreitung der Tierseuche zu verhindern, ist die Verbrennung eine sichere, sagen englische Experten. Beim Desinfizieren gibt es dagegen Lücken.

Markus C. Schulte

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Maul- und Klauenseuche sind offenbar nicht immer effektiv. Pierre Choraine, Mitglied der Föderation europäischer Tierärzte in Brüssel, sagte gegenüber dem britischen Nachrichtensender BBC, dass die Desinfektion von Autoreifen und Schuhen zwar funktioniere. "Aber das Problem ist", so der Experte weiter, "dass das Virus auch an der Kleidung und an den Aufbauten der Lastwagen haften kann." Deshalb sei die Desinfektion nur eine begrenzt sichere Methode, wenn es darum ginge, die Ausbreitung der Seuche zu verhindern.

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Bevor die verseuchten Rinder auf den Scheiterhaufen kommen, werden sie desinfiziert.

Desinfektion kommt auch beim Transport verseuchter Tierkörper zum Einsatz. Dabei haben die Experten jedoch keine Bedenken. Denn, so ihre Begründung: Die Fahrzeuge sind zudem, dass die Kadaver vor der Verladung desinfiziert wurden, auf undichte Stellen hin überprüft. "Die Fahrzeuge sind nicht überladen und so glaube ich", sagt Keith Baker von der Britischen Tierärzte-Vereinigung zur BBC, " hier besteht kein Risiko".

Da das Virus nicht nur durch den direkten oder indirekten Kontakt zu erkrankten Tieren übertragen werden kann, sondern sich auch durch den Wind über weite Strecken verbreitet, misstrauen manche Bauern der Verbrennung der verseuchten Kadaver. Doch auch darüber sind sich die englischen Experten einig: Diese Angst ist unbegründet, zumal die Tiere auch desinfiziert werden, bevor sie auf dem Scheiterhaufen kommen.

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