Säugetiere haben den Luftraum wahrscheinlich zur gleichen Zeit erobert wie die ersten Vögel.
Diese Vermutung legt ein Fossilfund aus China nahe:
Amerikanische und chinesische Wissenschaftler haben ein Säugetier mit Flughaut entdeckt, das aus dem Erdzeitalter des Mesozoikum stammt ( Nature, Bd. 444, S. 889, 2006).
Das Mesozoikum dauerte etwa 200 Millionen Jahre und endete 65 Millionen Jahre vor unserer Zeit. Während dieser Phase entwickelten sich die Säugetiere und Vögel.
Bisher glaubte man, dass die ersten Flugsäuger viel später, nämlich erst vor 51 Millionen Jahren, aufgetaucht wären.
Das in einer Felsspalte entdeckte Fossil gehört zu einem Säugetier, das Eichhörnchengröße besaß.
Aus der Knochenstruktur der Gliedmaßen folgern die Paläontologen, dass der Flugsäuger mit dem wissenschaftlichen Namen Volaticotherium antiquus auf Bäumen lebte.
Seine mit Fell überzogene Flughaut spannte sich zu einem Gleitschirm, wenn er seine vier Füße ausstreckte, um von einem erklommenen Baumwipfel im Flug wieder zum Erdboden zurückzukehren.
Vermutlich nutzte das nur 70 Gramm schwere Tier seine Flugfähigkeit, um vor Feinden zu fliehen, die selbst gut klettern konnten.
Da heutige Flugsäuger nachtaktiv sind, traf das wohl auch auf die Lebensweise des fossilen Gleitfliegers zu.