Lepra-Patienten:Die Berührbaren

Sie sind immer noch die Ausgestoßenen Indiens: an Lepra erkrankte Menschen. Dabei lässt sich die Krankheit im Frühstadium gut behandeln.

Text und Fotos Von Fabian Fiechter

Die Lepra ist in den westlichen Industrieländern nahezu vergessen; in Deutschland gilt sie seit Langem als offiziell ausgerottet. Es gibt lediglich jedes Jahr eine Handvoll eingeschleppter Fälle. Die Fotos auf dieser Seite zeigen jedoch, wie präsent die Krankheit auf der Welt noch ist. Sie dokumentieren den Alltag in einer indischen Lepra-Kolonie, dem Sivananda-Krankenhaus in Hyderabad. 500 Patienten leben hier manchmal für viele Jahre und hoffen auf Genesung. Und in Indien sind diese Kranken keineswegs exotische Ausnahmefälle: Allein 2014 wurden in diesem Land knapp 126 000 Neuinfektionen diagnostiziert, weltweit sind es jedes Jahr immer noch 200 000 bis 300 000 neue Fälle. Jeder elfte Infizierte ist ein Kind. Vier Millionen Menschen leiden an den irreversiblen Begleiterscheinungen der Krankheit: Verformungen des Körpers, Taubheitsgefühlen und auch der gesellschaftlichen Ächtung. Betroffen sind vor allem Entwicklungsländer in Afrika und Asien, aber hinter Indien stehen die Schwellenländer Brasilien und Indonesien auf Platz zwei und drei der Infektionsstatistik. Armut, mangelnde Hygiene, ein unzureichendes Gesundheitssystem, schlechte Ernährung erleichtern es der Krankheit, sich immer wieder auszubreiten.

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