Leichteste Solarzelle:Das Seifenblasen-Kraftwerk

Solarzelle auf einer Seifenblase (Foto: Joel Jean / Anna Osherov / MIT)
  • MIT-Forscher haben eine Solarzelle entwickelt, die so filigran ist, dass sie auf einer Seifenblase platziert werden kann.
  • Die Technik könnte künftig als Stromquelle für intelligente Kleidung dienen.

Von Mathias Tertilt

Die bislang dünnste Solarzelle ist nur 1,3 Mikrometer hoch, ein Fünfzigstel des Durchmessers von menschlichem Haar. Mit einem Gewicht von 3,6 Gramm pro Quadratmeter sei sie auch die leichteste Solarzelle, berichten US-Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Als Beweis drapierten sie ihr Produkt auf einer Seifenblase, ohne dass diese platzte. In Tests erreichte die Zelle eine Leistung von sechs Watt pro Gramm. Das entspricht dem 400-fachen im Vergleich zu üblichen Solarzellen auf Siliziumbasis, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin Organic Electronics.

Bei Raumtemperatur und im Vakuum dampften die Forscher die Solarzelle schichtweise auf eine Glasplatte auf. Eine dünne Schicht eines organischen Materials zur Stromerzeugung wurde dabei umhüllt von zwei Kunststoff-Schichten als Unterlage und Abdeckung.

Laut den Forschern könnten die Solarzellen auf Shirts und Notebooks als zusätzliche Energiequelle dienen. Bisher ist die kleinste Solarzelle nur ein Prototyp. In Zukunft könnten sie vor allem für die Luft- und Raumfahrt interessant werden, wo Gewicht eine maßgebliche Rolle spielt.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels stand fälschlicherweise Silikon als Halbleitermaterial. Richtig ist Silizium.

© SZ vom 01.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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