Sonnenblumen blühen zumeist entweder strahlenförmig oder in buschiger Form. Pflanzengenetiker von der University of Georgia konnten jetzt zeigen, dass dieses Phänomen durch die Mutation eines einzelnes Gens verursacht wird (PLoS Genetics, online).
Inspiriert wurden die Forscher durch die berühmten Sonnenblumengemälde von Vincent van Gogh.
Auf dessen Bildern sieht man sowohl die üblichen strahlenförmigen Blüten als auch ungewöhnlich buschige, gefüllte Exemplare.
Die zwei Blütenformen gehören aber weder zu verschiedenen Arten, noch hat van Gogh schlampig gemalt, so die Forscher. Die beiden Gewächse unterscheiden sich lediglich in der Regulationssequenz eines einzelnen Gens.
Dieses steuert zu Beginn der Blütenentwicklung die Bildung von langen, schmalen Zungenblüten. Gemeinsam bilden diese den gelb leuchtenden Kranz der Sonnenblumenblüte. Anschließend schaltet die Regulationssequenz das Gen ab.
Ist dieser Mechanismus in sehr seltenen Fällen defekt, wachsen auch im eigentlichen Samenbereich in der Mitte gelbe Zungenblüten. Die Blüte der Sonnenblume ähnelt dann der eines Löwenzahns.