Im viel beachteten Brettspiel-Duell zwischen Mensch und Computer hat die Google-Software AlphaGo die vierte Partie verloren. Der südkoreanische Spitzenspieler Lee Sedol feierte am Sonntag in Seoul nach mehr als viereinhalb Stunden seinen ersten Sieg, nachdem er die Gesamtwertung bereits verloren geben musste. AlphaGo führt in dem Fünf-Spiele-Match uneinholbar mit 3:1.
Der Sieg der Software gegen einen der weltbesten Go-Spieler gilt als ein großer Schritt in der Entwicklung selbstlernender Maschinen. Go galt wegen seiner vielen möglichen Spielzüge lange als zu komplex für Computer. Bei dem asiatischen Brettspiel platzieren zwei Spieler Steine auf einem Feld, das aus 19 mal 19 Gittern besteht. Eine Person spielt weiß, die andere schwarz. Ziel des Spiels ist es, mehr Raum auf dem Feld einzunehmen als der Gegner. Pro Zug gibt es im Schnitt 200 Möglichkeiten, nach vier Zügen ist man schon im Milliardenbereich.
Das bringt selbst heutige Hochleistungscomputer an ihre Grenzen. Im Vergleich dazu ist Schach relativ simpel: Der damals beste Spieler der Welt, Garry Kasparov, unterlag bereits vor 20 Jahren einer Maschine. 1996 gewann der Schachcomputer Deep Blue eine einzelne Partie, 1997 einen ganzen Wettkampf aus sechs Partien unter Turnierbedingungen.