Künstliche Befruchtung:Großbritannien erlaubt Babys mit drei Eltern

Künstliche Befruchtung - Kritik an Präimplantationsdiagnostik

In Großbritannien ist jetzt eine neue Methode künstlicher Befruchtung erlaubt.

(Foto: epd)

Eine britische Behörde macht den Weg frei für künstliche Befruchtung mit dem Erbgut dreier Menschen. Sie soll Frauen mit seltenen Erbkrankheiten eine Schwangerschaft ermöglichen.

In britischen Laboren dürfen künftig Embryos mit dem Erbgut dreier Menschen erzeugt werden. Das teilte die für künstliche Befruchtung zuständige Fachbehörde Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA) am Donnerstag mit. Die Methode soll Frauen eine Schwangerschaft ermöglichen, ohne dass sie bestimmte Erbkrankheiten an ihre Kinder weitergeben. Dabei geht es um Erkrankungen, die mit den Mitochondrien vererbt werden. Mitochondrien sind die Kraftwerke einer Zelle. Sie versorgen die Zellen mit Energie und besitzen eine eigene DNA.

Großbritannien ist damit das erste Land weltweit, das solche Behandlungsmethoden ausdrücklich erlaubt. Das Parlament hatte dem bereits im vergangenen Jahr zugestimmt. Nun hat die HFEA den Weg für den Einsatz der Methode endgültig freigemacht.

Eine Expertenkommission hatte der Behörde empfohlen, den "vorsichtigen Einsatz" zweier Methoden bei "besonderen Umständen" zu erlauben. Es geht um den sogenannten "Maternal Spindle Transfer" (MST) und den "Pronuclear Transfer" (PNT). Bei beiden Verfahren geht es darum, Mitochondrien der Mutter durch Mitochondrien einer Spenderin zu ersetzen.

Beide Methoden bergen auch Risiken, deshalb sind sie umstritten. Im April dieses Jahres wurde in Mexiko ein Kind mit drei biologischen Eltern geboren. Die mexikanischen Gesetze erlauben die Verfahren zwar nicht ausdrücklich, verbieten sie aber auch nicht.

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