Kryptologie:Codes, die Geschichte schrieben

Selbst in Alltagsgegenständen sind Symbole und Geheimbotschaften verborgen. Eine Auswahl der berühmtesten Codes.

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Indianer-Sprache

Quelle: Süddeutsche.de

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Die Prärie-Indianer Nordamerikas entwickelten das bis heute umfassendste Kommunikationssystem für die Jagd und Pirsch. Im Zweiten Weltkrieg griffen die Amerikaner auf die Sprache und Zeichensprache der Ureinwohner zurück, um Botschaften zu verschlüsseln.

Das oben dargestellte Zeichen versinnbildlicht einen getöteten Bären. Ohne den Punkt würde es einen lebenden Bären darstellen.

Der Fisch als christliches Symobl

Quelle: Süddeutsche.de

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Der Fisch war ein Geheimzeichen, an dem sich die Urchristen erkannten. Er ist mehr als ein Bild: Im griechischen Wort für Fisch - ichthys - ist ein Glaubensbekenntnis verschlüsselt:

Iesois - Jesus CHristos - Christus THeou - Gottes HYios - Sohn Soter - der Retter.

Schrift von Leonardo da Vicni

Quelle: dpa/RAI

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Es gab - wenn man so will - tatsächlich eine Art Da-Vinci-Code: Der Gelehrte schrieb einige seiner Texte in Spiegelschrift. Außerdem baute er absichtlich Fehler in seine Konstruktionen ein - wahrscheinlich, um sich vor dem Diebstahl seiner Ideen zu schützen.

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Quelle: AFP

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Das Allsehende Auge thront über der Pyramide, ein Schriftband darunter kündet vom Beginn einer "neuen Weltordnung". Das Freimaurer-Symbol auf der Ein-Dollar-Note erinnert daran, wie eng die Geschichte der USA mit der Loge verbunden ist: Fast jeder dritte US-Präsident war Mitglied der Bruderschaft, rund 1,9 Millionen Amerikaner gehören ihr heute an.

Douglas DC 2, 1934

Quelle: Scherl

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Die Briten erfanden den Code, der noch heute zur Verständigung im Funkverkehr der zivilen Luftfahrt gilt. Um trotz atmosphärischer Störungen verständlich zu sein, müssen die Codewörter einfach und gut unterscheidbar sein.

Das berühmte "Roger" bedeutet "Information erhalten" und ist auf den Buchstaben "r" für "(information) received" zurückzuführen. "Wilco" stammt von "will comply" und heißt "wird gemacht". Das Ende der Botschaft, auf die der Sprecher eine Antwort erwartet, wird mit "Over" verschlüsselt. Erwartet der Sprecher keine Antwort auf seine Nachricht, verabschiedet er sich mit "Out".

Edmund Hillary und Tenzing Norgay

Quelle: dpa

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Als der Sherpa Tenzing Norgay (r.) und Edmund Hillary im Mai 1953 den höchsten Berg der Welt bezwungen hatten, schickten sie der Londoner Times die kryptische Nachricht: "Haltloser Schnee. Vorgeschobendes Basislager verlassen. Warten auf Besserung." Diese zuvor vereinbarten Sätze ermöglichten es der Zeitung, die Besteigung des Mount Everest exklusiv zu vermelden.

Enigma

Quelle: dpa

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Bereits 1926 nutzte das deutsche Militär eine frühe Form der Enigma, um Nachrichten zu chiffrieren. Die Maschine galt als unknackbar, vor allem nachdem ihre Verfahrensweise 1936 noch komplizierter wurde.

Ab 1940 gelang es den Dechiffrierern im britischen Bletchley Park dennoch, immer mehr Botschaften zu entschlüsseln. Die Informationen, die die Briten auf diese Weise erhielten, trugen den Decknamen Ultra. Ziel der Briten war, die Entschlüsselung der Enigma möglichst lange vor den Deutschen geheimzuhalten. Und dies gelang ihnen: Erst in den 1970er Jahren wurde die Geschichte um die Enigma bekannt. Einige Historiker nennen das Projekt Ultra daher das bestgehütetste Geheimnis Großbritanniens.

Gladiolen

Quelle: SZ/Renate Schmidt

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In der Viktorianischen Epoche wurden viele Dinge nicht offen ausgesprochen. Als Folge verständigte man sich durch Symbole, beispielsweise durch Blumen. Gladiolen (Foto) bedeuteten beispielsweise: "Sei nicht so stolz!" Geranien vermittelten: "Du bist kindisch". Gras stand für Liebe unter Homosexuellen.

Szene aus dem Film "Windtalkers"

Quelle: Reuters/MGM/Handout

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1942 heuerte die US-Armee Navajo-Indianer an, um kriegsrelevante Botschaften zu ver- und entschlüsseln. Die Sprache war außerhalb der Indianer-Population nahezu unbekannt und Außenstehenden unverständlich.

Die Indianersprache ist reich an Bildern: Mit der Bezeichnung "geflochtenes Haar" ist China gemeint. Deutschland wurde als "Eisenhut" bezeichnet. Die Codesprecher in den eigenen Reihen nannten die Navajos "die, die mit dem Wind sprechen". Dementsprechend hieß ein Film (Foto) mit Adam Beach (l.) und Nicolas Cage über den Einsatz der Navajos im Zweiten Weltkrieg "Windtalkers".

50 Jahre 'Peace'-Zeichen

Quelle: dpa

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Das Peace-Zeichen wurde 1958 vom Künstler Gerald Holtom entworfen. In den Strichen sind zwei Zeichen aus dem Winkalphabet codiert, bei dem jedem Buchstaben eine bestimmte Armhaltung zugewiesen ist. Im Peace-Zeichen sind N für "nuclear" und D für "disarmament" (Abrüstung) eingearbeitet.

Aktentasche

Quelle: Reuters

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CIA und FBI nutzten zur Zeit des Kalten Krieges Körpersignale, um sich bei der Beschattung Verdächtiger untereinander zu verständigen. Ein Kramen in der Aktentasche bedeutete, dass der Beschatter Rücksprache halten muss. Bindet sich ein Verfolger während der Observation die Schuhe zu, heißt dies: Beschatter droht entdeckt zu werden und stellt die Observierung ein.

Royal Ascot

Quelle: Getty Images

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Dresscode: Während der Pferderennen in Ascot sind Hüte ein Muss. Bei Frauen sollten sie mindestens den Scheitel bedecken. Wer solcherart Kleidervorschriften nicht kennt oder missachtet, stellt sich in das gesellschaftliche Abseits.

Silhouetten

Quelle: oh

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Die berühmtesten Gestalten der modernen Kryptographie sind Alice und Bob. Die erfundenen Personen symbolisieren in Szenarien zur Nachrichtenübermittlung Person A und B. Oft kommt Carol als C hinzu. Gefahr droht von Eve, der Lauscherin.

Die Beispiele stammen aus dem Buch: "Die Welt der Codes. Geheime Botschaften und ihre Entschlüsselung", National Geographic Deutschland 2009.

© Süddeutsche.de/beu/mcs
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