Korallen leben in Symbiose mit einzelligen Algen, die sich in ihrem Gewebe einnisten und im Gegenzug Energie liefern. Je mehr Algenarten eine Koralle beherbergt, desto leichter kann sie sich klimatischen Änderungen anpassen - so lautet die bislang gängige Meinung unter Biologen.
Dass dem nicht so ist, belegen nun Forscher vom Hawaiianischen Institut für Marine Biologie (Proceedings of the Royal Society B, online).
Das Team um Hollie Putnam untersuchte 34 Korallenarten in Französisch-Polynesien mitsamt den Algen, die sie als Symbionten in sich tragen. Das Ergebnis überrascht: Je flexibler Korallen bei der Wahl ihrer Symbionten sind, desto empfindlicher reagieren sie auf veränderte Umwelteinflüsse.
Tiere hingegen, die auf eine einzige Algenart festgelegt sind, kommen besser mit Veränderungen wie einer erhöhten Wassertemperatur infolge des Klimawandels zurecht.
Der Grund dafür ist noch unklar. Möglicherweise leiden flexible Korallen bei Stress unter einem Konkurrenzkampf der verschiedenen Algen. Dies könnte letztlich den ganzen Organismus das Leben kosten, mutmaßen die Forscher.
Weltweit sind Korallen vom Überhitzen der Meere bedroht. Dabei sterben die temperaturempfindlichen Algen ab, wodurch den Nesseltieren die Energiegrundlage fehlt.