Fermentieren: Der Chemiker Justus Freiherr von Liebig entdeckte im neunzehnten Jahrhundert, dass in Sauerkrautfässern Milchsäure entsteht. Bakterien, die schon auf den Blättern des Weißkohls leben, bauen den darin enthaltenen Zucker zu dieser schwachen Säure ab. Der pH-Wert sinkt auf etwa 3,6, das Kraut wird sauer und es entsteht Kohlendioxid, das zusätzlich den aggressiven Sauerstoff aus dem Gemisch austreibt. Unerwünschte Mikroorganismen können sich hier nicht mehr durchsetzen.
Für das Fermentieren von Milch zu Joghurt werden so genannte Starterkulturen beigemengt. Die Bakterien bauen den Milchzucker zu Milchsäure ab. Bei der alkoholischen Gärung ist dagegen Ethanol das Endprodukt des Zuckerabbaus. Dieser Stoffwechselweg funktioniert am besten ohne Sauerstoff. Die verantwortlichen Hefepilze machen so lange weiter, bis sie sich bei einer Alkohol-Konzentration von über 20 Prozent schließlich selbst vergiften. Alkoholische und saure Flüssigkeiten wie Essig werden zum Einlegen verwendet, einem Konservierungsverfahren für viele unterschiedliche Lebensmittel.
Beispiele: Sauerkraut, Saure Gurken, Joghurt, Wein
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