Klimawandel:Traktoren gegen Treibhausgas

Ohne den Einsatz von Maschinen und Dünger - der Grünen Revolution - stünde es noch erheblich schlimmer um die Erdatmosphäre. Der Mensch hätte mehr Wälder gerodet und erheblich größere Mengen CO2 freigesetzt.

Christropher Schrader

Die Grüne Revolution, die in den 1960er-Jahre anfing, hat auch dem Klima geholfen. Ohne die Intensivierung der Landwirtschaft könnte sich die auf fast sieben Milliarden Menschen angewachsene Bevölkerung des Planeten vermutlich nicht ernähren; es würden heute aber weitaus mehr Treibhausgase in der Luft schweben, haben Forscher an der Carnegie Institution der Stanford University berechnet (PNAS, online).

Durch gezielte Subventionen der Europäischen Union soll die Landwirtschaft ökologischer werden.

Ohne die Grüne Revolution hätte die Menschheit erheblich mehr Anbauflächen gebraucht; im Extremfall die Fläche Russlands.

(Foto: dpa)

Sie mischen sich damit in eine lang debattierte Frage ein. Einerseits hat der Einsatz von Energie, Maschinen, Dünger und Pestiziden Spuren in der Umwelt hinterlassen und das Klima verändert.

Andererseits hätte die Menschheit ohne Veränderung ihrer Anbaumethoden immer mehr Felder gebraucht; im Extremfall die Fläche Russlands, haben die Forscher ausgerechnet. Die nötige Umwandlung von Wildnis in Ackerflächen hätte ebenfalls viele Treibhausgase freigesetzt. Welcher Faktor also überwiegt?

Die kalifornischen Forscher kommen zu einem eindeutigen Ergebnis. Zunächst nahmen sie an, dass der Lebensstandard seit 1961 nicht ansteigen sollte. In diesem Szenario wurden ohne Grüne Revolution zusätzliche Treibhausgase emittiert, deren Wirkung 320 Milliarden Tonnen Kohlendioxid entsprach.

Als die Forscher mit der realen Entwicklung des Lebensstandards rechneten, waren es sogar 590 Milliarden Tonnen. Zum Vergleich: 2008 hat die Menschheit beim Verbrennen von Öl, Gas und Kohle 32 Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt.

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