Klimawandel:"Extreme Dürren drohen"

Nicht nur Entwicklungsländer werden unter der Erderwärmung leiden. Einer Klimastudie zufolge müssen sich auch die USA und Südeuropa auf extreme Veränderungen einstellen.

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(Foto: Reuters/NCAR)

Der Klimawandel wird einer Studie des amerikanischen National Center for Atmospheric Research (NCAR) zufolge in den kommenden Jahrzehnten weltweit zu schweren Dürreperioden führen. "Das Ausmaß der Bedrohung sei bislang "noch nicht vollständig begriffen" worden, schreibt der Wissenschaftler Aigu Dai. Bis in die 2060er Jahre könne die Dürre weite Teile der Erde ergriffen haben. Grund für die Entwicklung seien Treibhausgase, welche zur Erderwärmung führten. (Grafik: So waren die Bedingungen in den Jahren 2000-2009. Angewendet wurde ein Index von -20 bis +20, der das Risiko für zu trockenes oder zu feuchtes Klima auf der Erde darstellt: Werte zwischen -0,5 bis +0,5 sind normale Bedingungen. Bereits Werte von -4 und kleiner deuten auf extreme Trockenheit hin.)

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(Foto: Reuters/NCAR)

Zwar lassen sich Vorhersagen für einzelne Regionen weniger sicher treffen wie globale Entwicklungen. Doch die Studie deutet darauf hin, dass die westlichen zwei Drittel der USA bis zu den 2030er Jahren deutlich trockener sein werden als heute. Große Teile des Landes könnten ein erheblich höheres Risiko extremer Trockenheit aufweisen. Das gleiche gilt auf große Teile Lateinamerikas - insbesondere für Mexiko und Brasilien, die südeuropäischen Mittelmeer-Anrainer, Regionen in Südostasien und China sowie den größten Teil Afrikas und Australiens, heißt es in dem Forschungsbericht des mit öffentlichen Geldern finanzierten National Center for Atmospheric Research. (Grafik: Die berechnete Verbreitung von Trockenheit in den Jahren 2030-2039.)

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(Foto: Reuters/NCAR)

In Nordeuropa, Russland, Kanada, Alaska und einigen Teilen der südlichen Erdhalbkugel dagegen erwarten die Wissenschaftler eine zunehmende Feuchtigkeit. Die Dürre könnte schädliche Auswirkungen haben auf die Landwirtschaft, Wasserressourcen, Tourismus, Ökosysteme und den Wohlstand ganzer Gesellschaften. "Selbst wenn die Vorhersagen nur annäherend zutreffen, werden die Konsequenzen für die Gesellschaften weltweit enorm sein", warnt Dai. (Grafik: Auch in Deutschland werden die Veränderungen vermutlich zu spüren sein.)

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(Foto: Reuters/NCAR)

In die Untersuchung gingen 22 Computermodelle ein, die bereits der UN-Weltklimarat IPCC für seinen Bericht 2007 genutzt hatte, sowie einige bereits zuvor veröffentlichte Studien. Wie Dai erklärte, basierten die Daten auf den gegenwärtig besten Vorhersagen zu den Treibhausgas-Emissionen. Was tatsächlich passieren wird, hängt allerdings von vielen Faktoren wie den tatsächlichen Emissionen und Wettereignissen wie El Niño ab, einem unregelmäßig wiederkehrenden Anstieg der Meerestemperatur im östlichen Pazifik. (Grafik: Die drohende Verbreitung von Dürre auf der Welt in den Jahren 2060-2069.)

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(Foto: Reuters/NCAR)

Wie Richard Seager vom Lamont Doherty Earth Observatory der Columbia University erklärte, werde der Begriff "globale Erwärmung" der Entwicklung des Klimas in den nächsten Jahrzehnten nicht gerecht. Große Teile der Erde müssten aufgrund geringerer Niederschläge und stärkerer Verdunstung mit trockeneren Böden und weniger Wasser rechnen. "Einige der schlimmsten Störungen, die wir zu erwarten haben, betreffen das Wasser, nicht nur die Temperatur", so Seager. Die Studie wurde in dem Band Wiley Interdisciplinary Reviews: Climate Change veröffentlicht. (Grafik: Die Daten für die Jahre 2090-2099.)

© sueddeutsche.de/AFP/mcs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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