Klimaerwärmung:Gasheizung der Erde

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(Foto: Martin Sasse/laif)

Forscher haben berechnet, was die Erde stärker erwärmt: Feuer? Oder das CO₂, das beim Verbrennen entsteht.

Von Robert Gast

Ganz schön heiß: Wenn Kohleflöze in Erdspalten verbrennen, wie hier in Westchina, ist ein imposantes Feuer die Folge. Im Fachmagazin Geophysical Research Letters (online) haben US-Forscher nun berechnet, wie viel Wärme solche Verbrennungsprozesse weltweit in der Natur und in Kraftwerken freisetzen.

Das Verfeuern fossiler Energieträger erhitzt die Erde demnach langfristig vergleichsweise wenig. Zumindest, wenn man es mit der Wirkung des CO₂ vergleicht, das beim Kohleverbrennen in die Atmosphäre gelangt. Das Treibhausgas verhindert, dass die Erdoberfläche die vor allem vom Sonnenlicht erzeugte Wärme in den Weltraum abstrahlt - und es bleibt für Tausende Jahre in der Luft.

Bereits nach einem Monat hat die beim Verbrennen eines Stücks Kohle frei gewordene Menge CO₂ so viel Wärme zurückgehalten, wie beim Verbrennen des Stücks entstanden ist, schreiben die Forscher der Carnegie Institution in Kalifornien. Auf die Verweildauer in der Atmosphäre hochgerechnet wärmt das Gas 100 000-mal so sehr wie das Feuer.

Für Kohlekraftwerke fällt diese Bilanz kaum besser aus: Hier hat CO₂ nach drei Monaten mehr zur Erwärmung beigetragen als der Kraftwerkskessel. Für Gaskraftwerke verlängert sich dieser Zeitraum auf gut fünf Monate.

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