Klima-Mission:Jason-2 ins All gestartet

Satellit Jason-2 soll Ausmaß und Bewegungen der Ozeane aufzeichnen - und dadurch Hinweise auf Klimaveränderungen liefern. Nun ist er auf seinem Weg in den Weltraum.

Der Wettersatellit Jason-2 ist ins All gestartet. Er hob um 9.46 Uhr an Bord einer Trägerrakete Delta II auf dem kalifornischen Luftwaffenstützpunkt Vandenberg ab, wie die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten in Darmstadt, Eumetsat, berichtete.

Wettersatellit Jason 2, dpa

Fünf bis sieben Jahre lang soll Satellit "Jason-2" wichtige Daten über Meeresströme und Wetterveränderungen übermitteln.

(Foto: Foto: dpa)

Der Satellit soll von einer Position in 1336 Kilometern Höhe über der Erde die Ozeane und andere Gewässer beobachten und dabei beispielsweise deren Wellenhöhe messen. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon weitere Aufschlüsse über Klimaveränderungen.

Jason-2 werde seine Position in etwa drei Tagen erreichen, sagte eine Sprecherin. Er sei der Nachfolger von Jason-1 und habe eine Lebensdauer von fünf bis sieben Jahren.

Der 500 Kilogramm schwere und 3,50 Meter hohe Meeresbeobachtungssatellit wurde 55 Minuten nach dem Start von der Trägerrakete abgetrennt. Danach übernahm das französische Raumfahrtforschungszentrum CNES die Kontrolle. Jason 2 soll maßgeblich zur Überwachung des Klimawandels und zur Beobachtung von Meereszirkulation und Wetter beitragen.

Genauere Daten

"Der Satellit sichert die dringend erforderliche Datenkontinuität, die unabdingbar ist für die Messungen zur Entwicklung des Meeresspiegels, einem der Hauptindikatoren für den Klimawandel, sagte der Generaldirektor von Eumetsat, Lars Prahm, nach dem geglückten Start. Genauso wichtig sei Jason-2 für die Meteorologie und Ozeanographie, weil er die Erstellung von Langzeit- und Jahreszeitenvorhersagen ermögliche.

Nach früheren Angaben von Eumetsat-Projektmanager François Parisot wird der Satellit vor allem in Küstennähe genauere Daten an die Bodenstationen senden als sein Vorgänger Jason-1, der seit Dezember 2001 im Orbit kreist. Das helfe bei der Früherkennung von Hurrikans, diene aber auch als wichtige Vorhersage für die Landwirtschaft, die Fischerei, die Offshore-Industrie oder den Tourismus.

Jason-2 wird die Erde in 120 Minuten umkreisen und sie alle zehn Tage einmal komplett scannen. An der Mission sind neben Eumetsat, CNES und der Nasa auch die US-amerikanische Wetterbehörde NOAA beteiligt. Eumetsat gibt die Daten des Satelliten nahezu in Echtzeit an die Wetterdienste und andere Nutzer in Europa weiter.

Eumetsat ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt mit derzeit 21 europäischen Mitgliedsstaaten und neun weiteren europäischen Kooperationsstaaten.

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