·:Kein Gesicht auf dem Mars

Das berühmte "Gesicht auf dem Mars" ist 30 Jahre nach seiner Entdeckung endgültig als optische Täuschung enttarnt.

Aktuelle 3D-Bilder der ESA-Sonde "Mars Express" zeigten in der Region erwartungsgemäß nur eine Ebene mit einem erodierten Berg, teilte das Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Donnerstag in Köln mit.

·: Das Marsgesicht: nur eine optische Täuschung (Umgebungskarte in der Vergrößerung).

Das Marsgesicht: nur eine optische Täuschung (Umgebungskarte in der Vergrößerung).

(Foto: Foto: AP)

Damit müssen Science-Fiction-Fans nun wohl endgültig von der Vorstellung Abschied nehmen, das vermeintliche Gesicht sei künstlichen Ursprungs und damit ein Hinweis auf intelligentes Leben auf unserem Nachbarplaneten.

Wissenschaftler hatten stets die Meinung vertreten, das erstmals im Juli 1976 von der Sonde "Viking I" fotografierte "Gesicht" sei ein rein optisches Phänomen - verursacht durch den Schattenwurf von Erhebungen auf eine Oberfläche, die durch natürliche Erosion geformt wurde. Auf den "Viking"-Bildern von der Mars-Region Cydonia war eine Formation erkennbar, die deutlich an einen menschlichen Kopf mit Augen, Nase und Mund erinnerte.

Die Veröffentlichung der Bilder hatte seinerzeit bei Weltraum-Enthusiasten Spekulationen genährt, der Mars sei früher von intelligenten Wesen bewohnt worden.

Freilich hatten bereits im April 1998 Bilder der Mars-Orbiter-Camera auf der NASA-Mission "Mars Global Surveyor" diese Interpretation widerlegt. Die neuen Bilder der Region wurden im vergangenen Juli von der hochauflösenden Stereokamera (HRSC) aufgenommen, die das DLR an Bord von "Mars Express" betreibt.

Die Fotos haben eine Auflösung von etwa 13,7 Metern pro Bildpunkt.

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