Viele ländliche Gebiete etwa in Afrika sind selbst im 21. Jahrhundert noch nicht kartiert, schon gar nicht digital. Um Gesundheitsprobleme vor Ort verstehen zu können oder um nach einer Naturkatastrophe Hilfseinsätze zu planen, sind gute Geoinformationen jedoch unabdingbar.
Das "Missing Maps" Projekt will diese weißen Flecken nun füllen. Die ehrenamtlichen Helfer setzen dabei auf das Werkzeug Openstreetmap.org. Als eine Art Wikipedia der Kartografie arbeiten hier allein unbezahlte Helfer mit. Dafür darf die Daten auch jeder verwenden.
Ausgangspunkt für die Kartierung eines Dorfs in Afrika sind Luftaufnahmen. Freiwillige markieren am Laptop auf diesen Bildern Straßen, Gebäude, Seen, Flüsse und weitere Merkmale, die sie mit bloßem Auge entdecken. Diese "Spur" wird ausgedruckt und an die Bewohner der Gegenden geschickt - jetzt gerade liegt der Fokus auf Westafrika, um den Ausbruch von Ebola besser nachzuvollziehen. Die Bewohner überprüfen die mit den Satellitenbildern gewonnenen rohen Karten und beschriften sie mit den lokal üblichen Begriffen, damit sie auch vor Ort nützlich sind. Auf "Missing Maps Partys" etwa in London speisen Helfer diese Infos dann wieder in das System von Openstreetmap. Nebenbei wird das Kartieren so zum sozialen Event erhoben.
Links:
www.openstreetmap.org
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Missing_Maps_Project