In der Antarktis leben etwa doppelt so viele Kaiserpinguine wie bisher angenommen. Das haben Forscher vom British Antarctic Survey zusammen mit Kollegen aus den USA und Australien anhand von Satellitenbildern festgestellt.
595.000 erwachsene Tiere konnten die Wissenschaftler zählen - bisher war man von 270.000 bis 350.000 Kaiserpinguinen ausgegangen (PloS ONE, online).
Die Forscher werteten Aufnahmen aus, die während der Brutsaison 2009 entstanden waren. Auf den Bildern sind insgesamt 46 Kolonien brütender Väter als Gruppen schwarze Punkte zu erkennen. Da bekannt ist, dass jedes Jahr etwa 80 Prozent der Paare brüten, genügte es, die werdenden Väter zu zählen, um auf die Gesamtzahl der Pinguine zu schließen.
Schwierig war es, die einzelnen Tiere auszumachen: An den Brutplätzen ist das Eis durch die Exkremente der Pinguine dunkel gefärbt. Dazu kommen Schatten, die das Auge täuschen können. Diese Probleme ließen die Forscher von einem speziellen Computerprogramm lösen.
Durch die Satellitenbilder konnten auch Kolonien erfasst werden, die sich in abgelegenen Gebieten befinden und bei den herrschenden minus 50 Grad Celsius schwer zugänglich sind.
Die "Inventur" der Tierpopulation soll helfen, die Entwicklung der Population vorherzusagen und sinnvolle Schutzmaßnahmen der vom Klimawandel bedrohten Kaiserpinguine zu entwickeln.