Insekten:Sandmücke in Hessen gesichtet

Insekten: Eine Mücke, die es in sich hat: Phlebotomus mascittii.

Eine Mücke, die es in sich hat: Phlebotomus mascittii.

(Foto: James Gathany)

Sie lebt im Mittelmeerraum und überträgt hässliche Krankheiten. Jetzt ist die Sandmücke erstmals in Hessen entdeckt worden. Zur Panik besteht jedoch kein Anlass.

Von Kathrin Zinkant

Es gibt Dinge, auf die man sich im Sommer verlassen kann. Mückenplagen gehören dazu - besonders dann, wenn es oft regnet. Besorgt zeigen sich Forscher weniger wegen der Mücken allgemein, sondern mit Blick auf Arten, die es früher nur in tropischen Gefilden gab und die hässliche Krankheiten übertragen. Sie breiten sich im Zuge des Klimawandels nach Deutschland aus.

Eine dieser Spezies ist die Sandmücke Phlebotomus mascittii, ein besonders winziges Mückenvieh mit zerzauster Behaarung, das auf dem europäischen Kontinent einst nur im Mittelmeerraum beheimatet war. Die 1,5 bis 3 Millimeter kleinen Insekten übertragen dort die sogenannte Leishmaniose. Sie wird von Parasiten verursacht, die sowohl den Menschen als auch Tiere befallen, mit besonderer Vorliebe Haushunde. Deren mitleiderregender Anblick erweicht nicht selten Touristenherzen, sodass die Wirte mitsamt der Leishmanien leicht nach Deutschland finden.

Auch die übertragenden Mücken ziehen nordwärts, berichten nun Forscher vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt. Nachdem man erste Exemplare der blutsaugenden Krankheitsvektoren vor 15 Jahren im Dreiländereck nahe Lörrach gesichtet hatte, fanden die Mückensammler eines der Tierchen jetzt schon bei Gießen in Hessen. Zur Panik bestehe aber kein Anlasse, betonen die Forscher. Ob diese Sandmücken in Deutschland auch Krankheiten übertragen, ist noch nicht sicher.

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