Impfung:Fieberkrämpfe nach Impfungen

Drei von 10.000 Babys, die gegen Masern-Mumps-Röteln geimpft werden, reagieren ein bis zwei Wochen nach der Impfung mit einem Fieberkrampf. Bei Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten ist das Risiko kleiner.

Bereits 1933 wurde die Keuchhusten-Impfung erstmals mit neurologischen Zwischenfällen in Zusammenhang gebracht.

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Fieberkrämpfe bleiben meist ohne Folgen.

(Foto: surfmed)

Ob Kinderimpfungen generell das Risiko von Fieberkrämpfen erhöhen, war bislang umstritten. Während dies einige Studien belegen, fanden andere keinerlei Zusammenhang.

Eine umfassende, im New England Journal of Medicine publizierte Kohortenstudie beantwortet nun die offenen Fragen.

Vielfach erhöhtes Risiko

Die Studie wurde an vier großen US-Kliniken im Auftrag der nationalen Gesundheitsbehörden durchgeführt. Dazu wurden die Daten und etwaigen Krankengeschichten von 680.000 Kindern ausgewertet.

Nach einer Diphtherie-Tetanus-Keuchhustenimpfung war das Anfallsrisiko um das nahezu Sechsfache erhöht. Dieses Risiko beschränkte sich jedoch auf den Impftag. Sechs bis neun von 100.000 Impflingen waren davon betroffen.

Bei der Masern-Mumps-Röteln-Impfung treten die Anfälle erst später auf. Zwischen dem achten und 14. Tag ist hier das Risiko etwa um das Dreifache höher als bei Kindern die zuvor nicht geimpft wurden. 25 bis 34 von 100.000 Impflingen sind betroffen.

Stellt Vorteile der Impfungen nicht in Frage

"Der leichte Anstieg der Fieberkrämpfe kann jedoch die vielen Vorteile der Kinderimpfungen bei weitem nicht in Frage stellen", schreiben die Autoren in ihrem Report.

Da die Daten der Studie in der ersten Hälfte der Neunziger-Jahre erhoben wurden, handelte es sich beim Keuchhusten-Impfstoff noch um eine ältere Variante. Jetzt wird meist ein so genannter azellulärer Impfstoff verwendet, der ärmer an Nebenwirkungen ist.

Ein Schock für die Eltern

Bei einem Fieberkrampf verliert das Kind das Bewusstsein, wird steif, verdreht die Augen und beginnt heftig mit den Armen und Beinen zu zucken.

Wenn der Atem stockt verfärbt sich das Gesicht bläulich. Manchmal tritt den Babys Schaum vor den Mund.

Die Eltern trifft ein derartiger Anfall ohne Vorwarnung, weil Fieberkrämpfe meist auftreten, wenn das Fieber gerade erst zu steigen beginnt.

In etwa der Hälfte der Fälle legt sich der Krampf binnen zehn Minuten. Wenn er länger andauert, ist dringend die Beiziehung eines Arztes empfohlen.

Manche Kinder entwickeln eine Neigung zu Krämpfen, ein bis drei Prozent werden in der Folge zu Epileptikern. Im Normalfall hinterlässt ein Fieberkrampf jedoch keine dauernden Schäden.

Quelle: surfmed

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