Gute Vorsätze:Du schaffst es!

  • Zuspruch und regelmäßige Bestätigung helfen Menschen bei der Umsetzung von Ratschlägen zu einer ausgewogeneren Lebensweise.
  • Die meisten dieser Aufforderungen sind dagegen oft negativ formuliert und erzeugen daher Frust - das erklärt nach Ansicht von Forschern, warum gute Vorsätze oft scheitern.

Von Werner Bartens

Die meisten Menschen wissen ziemlich genau, was gesund ist und was ihnen schadet. Doch Bequemlichkeit und zu hoch gesteckte Ziele hindern sie daran, sich mehr zu bewegen und ausgewogener zu ernähren. Wissenschaftler aus den USA zeigen im Fachmagazin PNAS (online) vom heutigen Dienstag, dass mithilfe eines einfachen Tricks Menschen eher dazu bereit sind, ihre guten Vorsätze umzusetzen. Es braucht offenbar nur Zuspruch und regelmäßige Bestätigung - und schon werden die Menschen aktiver und bewegen sich häufiger.

Das Forscherteam um Emily Falk von der University of Pennsylvania hatte 67 Erwachsenen mit überwiegend passiver Lebensweise immer wieder Ratschläge zur gesünderen Lebensweise gegeben. Ein Teil der Probanden wurde zusätzlich durch ein Programm geführt, in dem sie immer wieder an ihre positiven Eigenschaften erinnert wurden, etwa daran, wie sie Freunden oder Verwandten dabei geholfen haben, ein Ziel zu erreichen.

Die meisten Ratschläge machen nur schlechte Laune

Wer auf diese Weise in seiner Selbstwahrnehmung gestärkt und bestätigt wurde, hielt sich anschließend eher an die Gesundheitsempfehlungen und bewegte sich mehr. Die Forscher stellten zudem mittels funktioneller Kernspinaufnahmen fest, dass die Nervenaktivität im präfrontalen Kortex anstieg, wenn die Teilnehmer dazu animiert wurden, vermehrt an ihre Fähigkeiten und Erfolge zu denken. In dieser Hirnregion werden Gefühle der Selbstwahrnehmung und des Selbstwertgefühls neuronal verarbeitet.

"Wir können mit unseren Ergebnissen zeigen, dass bereits die Erinnerung an unsere innere Einstellung und unsere Werte die Art und Weise verändern, wie wir auf tägliche Botschaften reagieren", sagt Falk. "Mit der Zeit macht dies einen großen Unterschied."

Die Forscher vermuten, dass Appelle an eine gesündere Lebensführung auch deshalb oft so fruchtlos bleiben, weil sie uns unweigerlich an unsere Schwächen und Fehler erinnern und auf diese Weise schlechte Laune verursachen. Auch wenn die Ratschläge gut gemeint sind und von Freunden oder Partnern kommen, verfallen die meisten Menschen daraufhin in eine Verteidigungshaltung und bleiben passiv.

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