Gewitter:Wo es blitzt

Mehr als 600 000-mal hat sich die Energie der Luft im vergangenen Jahr per Blitz entladen. Die meisten Einschläge gab es in Cottbus.

Von Christopher Schrader

"Nach der Hitze kommen die Blitze", sagen Meteorologen. In der Tat entladen sich die Energieunterschiede in der Atmosphäre an schwülen Sommerabenden häufig durch Lichtbögen, die zwischen Wolken und Erde aufblitzen. Aber auch zu anderen Jahreszeiten gibt es Gewitter: Im statistischen Mittel schlägt ungefähr jede Minute des Jahres irgendwo in Deutschland ein Blitz ein. Genau 622 636 von ihnen hat der Blitzinformationsdienst von Siemens (abgekürzt: Blids) im Jahr 2014 gezählt, wie die Firma am Mittwoch in Karlsruhe erklärte. Das sind gut 80 000 mehr als 2013. Bei dieser Zunahme spielte Wärme eine, aber nicht die entscheidende Rolle. Tatsächlich war 2014 das bisher wärmste Jahr in Deutschland, aber im etwas kühleren 2007 zuckten laut Siemens sogar mehr als 1,1 Millionen Blitze. Der Blids-Service ortet die elektromagnetischen Entladungen mit 150 Antennen auf 200 Meter genau. Daher enthält der Blitzatlas 2014 Informationen über alle Landkreise und Städte. Bezogen auf die Fläche gab es in Cottbus die meisten Einschläge; Brandenburg als Bundesland zählte sowohl nach absoluten Zahlen als auch im Verhältnis zu seinem Quadratkilometern die meisten Blitze. Siemens bietet das Orten der oft zerstörerischen Entladungen Industriefirmen und Versicherern als Dienstleistung an.

© SZ vom 27.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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