Geschichte:Eis-Helden

Schon Ende des 19. Jahrhunderts reisten Forscher in die Antarktis. Ihre Notizen helfen nun Klimaforschern.

Von Marlene Weiß

Das "Goldene Zeitalter der Antarktis-Forschung" wird die Periode vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1920er-Jahre genannt. "Heroic Age", Heldenzeitalter, wie es im Englischen heißt, trifft es eher: Die ersten Expeditionen in die Antarktis waren aus heutiger Sicht katastrophal ausgerüstet. Von Robert Falcon Scotts Fahrt zum Südpol kehrte niemand zurück, andere ertranken oder starben an Skorbut und Kälte. Die deutschen Forscher um Erich von Drygalski, die 1901 auf der Gauß in die Antarktis fuhren (im Bild), saßen ein Jahr lang im Eis fest. Trotzdem haben die Wahnsinnsfahrten bis heute einen Nutzen: Aus alten Logbüchern haben Forscher nun geschlossen, dass das Sommer-Eis in der Antarktis um 1900 ähnliche Ausmaße hatte wie heute (The Cryosphere). Wegen der starken natürlichen Schwankungen macht sich der Klimawandel dort - anders als am Nordpol - noch wenig bemerkbar. Ob diese Erkenntnis die Opfer rechtfertigt, ist eine andere Frage.

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