Gentechnik:Mehrheit der Deutschen gegen Gentech-Nahrung

Gentechnisch veränderte Lebensmittel sind auf dem Vormarsch. Dabei lehnen 51 Prozent der Deutschen diese Kost ab, 63 Prozent fühlen sich nicht ausreichend aufgeklärt.

Mehr als die Hälfte der Deutschen lehnt jeden Einsatz von Gentechnik in Lebensmitteln ab. Das zeigt eine neue Umfrage von TNS Emnid in Auftrag der Zeitschrift Süddeutsche Zeitung Wissen. 53,1 Prozent der Befragten sprachen sich kategorisch gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel aus, 62,5 Prozent der Deutschen fühlen sich nicht ausreichend über mögliche gesundheitliche Risiken informiert.

Gentechnik: Nicht nur Greenpeace ist gegen Gen-Mais.

Nicht nur Greenpeace ist gegen Gen-Mais.

(Foto: Foto: dpa)

Nur 23 Prozent vertrauen darauf, dass solche Lebensmittel der Gesundheit nicht schaden. Jeden Zweiten würde es stören, wenn in seiner unmittelbaren Umgebung gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut würden.

Knapp 40 Prozent der Deutschen würden Gen-Food kaufen, sollte es einen Vorteil für die Gesundheit versprechen. Tatsächlich arbeiten Forscher bereits daran, Pflanzen mit höheren Vitamin- und Mineralstoffgehalt zu züchten. Auch falls Gentech-Produkte deutlich billiger sein sollten als konventionelle Nahrungsmittel, würden nur 20 Prozent der Deutschen zugreifen.

Gentechnisch veränderte Pflanzen werden bereits in 22 Ländern auf insgesamt 110 Millionen Hektar angebaut. Bis zum Jahr 2015 wird die Anbaufläche weltweit 200 Millionen Hektar groß sein. Der größte Anteil entfällt auf Soja, Mais, Raps und Baumwolle. In Deutschland ist bislang nur die Maissorte Mon810 zugelassen, die im vergangenen Jahr auf 2685 Hektar angebaut wurde. Sie enthält ein Gen, das den Mais resistent gegen einen Schädling macht.

Außerdem sind in Deutschland bereits gentechnisch veränderte Produkte im Essen: Viele Lebensmittel wie Milch und Wurst stammen von Tieren, die mit Gentech-Futter ernährt wurden. Damit die Verbraucher gentechnikfreie Produkte erkennen, werden im Frühjahr neue Regeln zu Kennzeichnung in Kraft treten. Das Etikett "ohne Gentechnik" dürfen Produkte künftig auch dann tragen, wenn sie Zusatzstoffe enthalten, die mithilfe gentechnisch veränderter Bakterien hergestellt wurden, das kann Milchprodukte sowie Süß- und Backwaren betreffen.

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