Die amerikanische Lebensmittelbehörde FDA hat erstmals ein gentechnisch verändertes Tier als Nahrungsmittel zugelassen. Der Lachs mit dem bizarren Namen "AquAdvantage" könnte somit demnächst in amerikanischen Supermärkten verkauft werden. Er sei sowohl für den Verzehr als auch für die Umwelt unbedenklich, teilte die FDA am Donnerstag mit.
Der Gentech-Fisch ist ursprünglich ein Atlantiklachs, dessen Erbgut so verändert wurde, dass er schneller wächst und dabei auch noch weniger frisst als ein Naturlachs. Der Fisch, der von der Firma AquaBounty Technologies mit Sitz im US-Bundesstaat Massachusetts entwickelt wurde, erreicht das erforderliche Marktgewicht nicht nur schneller, sondern auch billiger.
Umweltorganisationen und Verbraucherschützern ist der Gentech-Lachs, mitunter bereits als "Frankenfisch" bezeichnet, äußerst suspekt. Sie halten die Untersuchungen zur Lebensmittelsicherheit für unzureichend. Außerdem befürchten sie, wilde Lachsbestände könnten geschädigt werden, sollte "AquAdvantage" in Flüsse oder Meere gelangen.
Unabhängig davon hat die Entscheidung große Symbolwirkung und könnte die Zulassung weiterer gentechnisch veränderter Tiere als Lebensmittel erleichtern. Wann der Lachs tatsächlich in den Handel kommt, ist allerdings noch unklar. Der Hersteller wird nämlich noch einige Zeit - vielleicht sogar Jahre - benötigen, um Lachse in handelstauglichen Mengen zu züchten.