Genforschung:Fisch bildet Bein statt Flosse

Genforschung: Was auch immer der Fischembryo an Gliedmaßen ausbildete, Flossen waren es nicht.

Was auch immer der Fischembryo an Gliedmaßen ausbildete, Flossen waren es nicht.

(Foto: Freitas et al, Developmental cell)

Ein kleinerer Eingriff in die Erbsubstanz genügte: Forscher haben Zebrafisch-Embryos beinähnliche Gliedmaßen wachsen lassen.

Ein wenig künstlich hinzugefügte Erbsubstanz genügt, und Zebrafisch-Embryos bilden beinähnliche Gliedmaßen aus anstelle von Flossen. Biologen um Renata Freitas von der CSIC-Universidad Pablo de Olavide-Junta de Andalucia in Sevilla haben in Fischembryonen ein Gen aus der sogenannten Hox-Gruppe um einen kleinen DNA-Abschnitt erweitert, der in Mäusen die Entwicklung der Beine aktiviert (Developmental Cell, Bd. 23, S. 1219, 2012).

In kurzer Zeit wuchsen den Fischen längliche Gliedmaßen, die eher wie Arme oder Beine als wie Flossen aussehen. Nach rund vier Tagen allerdings starben die genveränderten Fische. Normalerweise fehlt Wasserbewohnern das fragliche Stück DNA.

Die Forscher vermuten, ähnliche Vorgänge wie in ihrem Labor könnten sich auch während der Evolution abgespielt haben, als sich die ersten Lebewesen an Land aufzuhalten begannen.

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