Genetik:Gesund trotz Fett und Kälte

Die Bewohner Grönlands sind an extreme Bedingungen und eine sehr spezielle fettreiche Ernährung angepasst. Nun haben Forscher das Erbgut von Inuits analysiert und Hinweise darauf gefunden, was ihr Geheimnis ist.

Die in Grönland lebenden Inuit sind an ein extremes Klima und an eine sehr spezielle fettreiche Ernährung angepasst. Wissenschaftler vermuten schon länger, dass dies auf veränderten Genen beruht, die im Erbgut anderer Völker nicht vorkommen. Nun hat ein internationales Forscherteam eine Gruppe solcher Gene identifiziert. Sie steuern unter anderem die Bildung körpereigener Fette aus Fettsäuren, die als Bestandteil von Fischöl in großen Mengen in der traditionellen Nahrung - Robben, Walrosse und Fische - enthalten sind. Aber nicht die hohe Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren, sondern die ungewöhnliche genetische Ausstattung schütze die Menschen vor gesundheitlichen Schäden dieser fettreichen Ernährung, berichten die Biologen um Rasmus Nielsen von der University of California im Fachjournal Science. Die Forscher analysierten das Erbgut von 191 Inuit und verglichen die DNA-Sequenzen mit den Genomen von 60 Europäern und 44 Han-Chinesen. Das veränderte Fettprofil des Körpers führt auch zu einer verstärkten Produktion von Körperwärme und könnte die Funktion von Wachstumshormonen beeinflussen, was die geringe Körpergröße der Inuit erklären würde.

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