Das Problem kann man gar nicht ernst genug nehmen: Nahezu jeder zweite britische Hund leidet einer Schätzung von Wissenschaftlern der Universität Bristol zufolge unter Trennungsangst. Die kann sich auf unterschiedliche Weise äußern: Manche Hunde bellen übermäßig, machen Kleinholz aus der Wohnung oder werden zum Bettnässer, wenn sie allein gelassen werden. Aber wie steht es um die Psyche dieser Tiere, wenn sie wieder mit ihrem Menschen vereint sind?
Das Team um Michael Mendl ist dieser Frage nachgegangen. Die Forscher boten den Tieren einen Fressnapf an, ohne dass diese erkennen konnten, ob er Futter enthielt. Hunde mit Trennungsangst rannten langsamer auf den Fressnapf zu, so als gingen sie schon davon aus, dass er für sie ohnehin nichts als Enttäuschungen bereithalten könne. Die Wissenschaftler werten dies als klares Zeichen für Depressionen (Current Biology, Bd. 20, S. 839, 2010).