Essen und Psyche:Wie das Besteck den Geschmack beeinflusst

Das Auge isst mit - und das Besteck verändert den Geschmack (Foto: dpa)

Messer oder Gabel, weiß oder pink - je nachdem, womit wir essen, schmeckt unsere Nahrung mehr oder weniger salzig, süß, besser oder schlechter.

Von Sebastian Herrmann

In großen Haushaltswarengeschäften ringt die Abteilung mit den Weingläsern Kunden meist Ehrfurcht ab. Wer will, kann dort für jede Rebsorte spezielle Gläser kaufen, die irrsinnig teuer sind.

Aber Wirbel, Gedöns und Zinnober rund um Wein, Genuss und Kulinarik wirken höchstwahrscheinlich - und zwar auf die Psyche.

Das zeigen nun abermals Wissenschaftler um Vanessa Harrar von der britischen Universität Oxford. Im Fachjournal Flavour (online) berichten die Psychologen, dass sogar Farbe und Form des verwendeten Bestecks das Geschmackserleben verändern.

In ihren Experimenten zeigte sich, dass das gleiche Essen salziger schmeckt, wenn es mit einem Messer statt mit einem Löffel zum Mund geführt wird.

Und auch die Farbe des Bestecks -in diesem Fall Plastiklöffel - spielt eine Rolle. Heller Joghurt erschien den Teilnehmern der Studie süßer, wohlschmeckender und hochwertiger, wenn er mit einem weißen Löffel gegessen wurde.

Ein Löffel in Pink verschlechterte das Geschmackserlebnis hingegen - aber wer isst auch von rosa Besteck?

Nun, wer die Wahl zwischen Pink und Schwarz hat, sollte sich für Ersteres entscheiden, denn der schwarze Löffel verschlechterte den Geschmack des gleichen Joghurts noch mehr. Die Psyche isst und trinkt eben immer mit, egal ob es Wein oder Joghurt gibt.

© SZ vom 26.06.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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