Die Internationale Raumstation ISS:Ziele des Projektes - Völkerverständigung und Forschung

Die ISS ist das teuerste, nichtmilitärische Projekt, dass die Menschheit je begonnen hat. Sie soll ein Beispiel globaler Zusammenarbeit sein und der Erforschung der Erde und des Weltraum dienen.

Markus C. Schulte

Einige der bisher größten und aufwendigsten Projekte der Menschheit, die Pyramiden des Altertums und die Kathedralen des Mittelalters, dienten der Verehrung von Menschen oder Göttern.

Die Internationale Raumstation ISS: undefined
(Foto: NASA)

Und auch die Mondlandung der Amerikaner im Jahre 1969 war vor allem eine Prestige-Angelegenheit, nachdem ihr Gegner im Kalten Krieg, die UdSSR sie erst mit dem ersten Satelliten (Sputnik) und dann mit dem ersten Menschen im All (Gagarin) "geschockt" hatte.

Ehemalige Feinde bauen gemeinsam

Die ISS soll nun mehr sein als nur eine Kathedrale im All. Sie soll der Völkerverständigung dienen - schließlich bauen hier ehemalige Feinde wie Russen und Amerikaner gemeinsam. Ein Beispiel globaler Zusammenarbeit soll sie sein, wünschen sich die Befürworter, zur Ermutigung und zum Ansporn zukünftiger Generationen.

Mit ihren sechs Labors ist die ISS jedoch in erster Linie eine Forschungsstation. Geplant ist ihr Einsatz unter anderem zu folgenden Zwecken:

Forschungsziele

Erkundung der Erde: Die Raumstation kann als Beobachtungsplattform für Klimaforscher, Ökologen oder Geologen dienen.

Beobachtung des Weltraums: Unbeeinträchtigt von der Atmosphäre bietet die Station eine freie Sicht ins All und bietet damit ideale Beobachtungsmöglichkeiten für Astronomen, Astro- oder Strahlenphysiker.

Forschung in der Schwerelosigkeit: Nach Hoffnung auch der Wirtschaft kann die Schwerelosigkeit Möglichkeiten bieten, Spitzentechnologien voranzutreiben.

So führten bisherige Versuche unter diesen Bedingungen schon zur Entwicklung von Verfahren, mit denen neue Metalllegierungen hergestellt werden, die reibungsarme und verschleißfeste Gleitlager für Motoren ermöglichen.

Suche nach Antimaterie: Zu elementaren Teilchen wie Protonen, Neutronen und Elektronen gibt es jeweils ein Anti-Teilchen mit gleicher Masse aber entgegengesetzter elektrischer Ladung. Aus diesen Elementen setzt sich die Antimaterie zusammen - die allerdings in der Milchstraße nicht zu existieren scheint.

Mit Hilfe eines Alpha-Magnet-Spektrometers, der auf die ISS montiert werden soll, wollen Wissenschaftler diese Antimatierie außerhalb unserer Galaxie aufspüren.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: