Botanik:Nicht von dieser Welt

Zehn Jahre lang hat die Fotografin Rachel Sussman uralte Pflanzen weltweit abgelichtet.

Von Matthias Huber

Ein falscher Schritt, und ein jahrtausendealte Lebewesen ist zerstört: Was hier aussieht wie ein mit Moos bewachsener Felsen ist in Wahrheit Yareta, ein Gewächs aus der Familie der Doldenblüter, das in den Anden heimisch ist. Reist man als Tourist durch die Atacama-Wüste in Chile, mahnen Schilder und Reiseführer , die Pflanzen doch bitte nicht zu zerstören: Manche Exemplare dieses Gewächses sind 3000 Jahre alt. Touristen sind aber nicht das größte Problem der langlebigen Pflanze, die nur in großer Höhe gedeiht. Wegen ihres hohen Brennwerts wurde das Gewächs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfeuert. Die in New York lebende Fotografin Rachel Sussman ist nun mehr als zehn Jahre lang um die Welt gereist, um die Yareta-Pflanze sowie viele weitere besonders alte Lebewesen abzulichten. Sie fotografierte Moos in der Antarktis, Yucca-Pflanzen in der Mojave-Wüste, einen 9500 Jahre alten Baum in Schweden und einen besonders seltenen und langlebigen Eukalyptusbaum, von dessen Art weltweit nur noch fünf Stück existieren. In dem Bildband "The Oldest Living Things in the World" hat sie ihre Arbeiten veröffentlicht. Das Buch soll im Herbst auch in Deutschland erscheinen (Verlag: Bastei Lübbe).

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