Boston Marathon:Der erste Marathon im All

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Die amerikanische Astronautin Suni Williams hat als erster Mensch den Boston Marathon im Weltall absolviert. Ihr Vorteil: Sie musste nicht mit Wind und Regen kämpfen.

Die offiziell für das Rennen gemeldete Williams benötigte für die 42,195 Kilometer 4:23:46 Stunden auf einem Laufband in der Raumstation ISS. Die Astronautin hatte sich für die Traditions-Veranstaltung angemeldet, bevor sie im Dezember überraschend zu einer Weltraummission berufen wurde.

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Die 41-Jährige trainierte auf einem speziellen Laufband und absolvierte den Marathon im Gegensatz zu ihren irdischen Mitstreitern, die mit heftigem Wind und Regen kämpften, bei konstanten 23,6 Grad. Ihre Bestzeit auf Mutter Erde liegt bei weniger als 3:30 Stunden.

Der Marathon auf der Erde:

Es war zwar nicht ihr Wetter, aber es war ihr Rennen. Die kenianischen Männer haben den 111. Boston Marathon trotz des Sturms, Dauerregens und Temperaturen von zehn Grad dominiert und die Konkurrenz distanziert. Wie im Vorjahr setzte sich Robert Cheruiyot nach 2:14:13 Stunden vor seinen Landsleuten James Kwambai und Stephen Kiogora durch.

Insgesamt fünf Kenianer kamen am Montag unter die ersten Sechs. Das Frauenrennen hatte Lidija Grigorjewa aus Russland in 2:29:18 Stunden für sich entschieden.

Für Cheruiyot war es der dritte Erfolg beim ältesten Städtemarathon der Welt. Der 28-Jährige hatte neben 2006 bereits 2003 triumphiert. Es war der 16. Sieg eines Kenianers in Boston. "Das hier ist mein Marathon, ich werde 2008 auf jeden Fall wiederkommen. Dann will ich hier zum vierten Mal gewinnen", sagte Cheruiyot, der sich im gesamten Rennen zurückhielt und sich erst durch eine Tempoverschärfung kurz vor dem Ziel absetzen konnte.

"Das Rennen war auf Grund des Wetters sehr schwer. Es war viel zu kalt, deshalb bin ich auch sieben Minuten langsamer als im Vorjahr gewesen", meinte Cheruiyot. Bei seinem Erfolg im Vorjahr hatte er mit 2:07:14 Stunden noch einen neuen Streckenrekord aufgestellt.

Die 33-jährige Grigorjewa verwies bei ihrem Debüt in Boston Jelena Prokopcuka aus Lettland und die Mexikanerin Madai Perez auf die Plätze. "Zwischen Kilometer 35 und 40 habe ich gemerkt, dass ich noch etwas zuzusetzen hatte, da wusste ich, ich kann gewinnen. Das Wetter hat mich nicht so gestört. Ich habe zu Hause in Russland auch bei viel Regen und kaltem Wind trainiert", sagte die Russin, die sich drei Kilometer vor dem Ziel von ihren Konkurrentinnen absetzte und letztlich mit einem Vorsprung von 40 Sekunden vor Prokokcupa gewann.

Die Lettin musste sich zum zweiten Mal nacheinander mit Platz zwei begnügen. "Es waren grauenvolle Wetterbedingungen, deshalb bin ich mit Platz zwei sehr zufrieden", erklärte die 30-Jährige, die zuletzt zwei Mal nacheinander beim New-York-Marathon triumphiert hatte.

Lidija Grigorjewa war nach ihrem Erfolg vor mehr als 500 000 Zuschauern so überwältigt, dass sie nicht einmal den Fauxpas bei der Siegerehrung bemerkte: Die Veranstalter hatten anstelle der russischen die alte sowjetische Nationalhymne gespielt.

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