Blitzeinschlag:Nasa verschiebt Start der Atlantis

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Ein schwerer Blitzeinschlag hat die Startrampe des Weltraumbahnhofs in Cape Canaveral getroffen.

Die US-Nasa muss den Start ihre Raumfähre "Atlantis" wegen schlechten Wetters und eines Blitzeinschlages in der Startrampe um einen Tag auf Montag verschieben.

Der Start der Atlantis musste verschoben werden. (Foto: Foto: AP)

Das teilte Startdirektor Mike Leinbach am Samstag in Cape Canaveral in Florida mit. Der Spaceshuttle soll jetzt am Montag um 22.04 Uhr MESZ vom US-Weltraumbahnhof abheben.

Bei den schweren Unwettern vom Freitag hatte der schwerste, jemals von der Nasa im US-Weltraumbahnhof gemessene Blitz, die Startrampe getroffen. Ingenieure stellten den Angaben zufolge einen verkohlten Geruch im Kabelsystem fest.

Während die Meteorologen für Sonntag wegen heraufziehender Schlechtwetterfronten nur eine 40 prozentige Startmöglichkeit voraussagten, sollen sich die Bedingungen am Montag und Dienstag verbessern. Der Nasa bleibt bis zum 7. September Zeit für den Start.

Nach vierjähriger Pause wegen des tödlichen Unglücks der Raumfähre "Columbia" wollte die Nasa damit den Ausbau der Internationalen Raumstation fortsetzen. Die Nasa hatte seit Februar 2003 die Transportflüge ihrer Shuttles gestoppt.

Sonnensegel an der ISS

Der Crew der "Atlantis" steht der arbeitsreichste Flug in der Geschichte der 116 Shuttle-Flüge bevor. Bei drei Weltraumeinsätzen soll sie ein Paar riesiger Sonnensegel an der ISS anbringen. Dies war ursprünglich schon für Mai 2003 geplant.

Mit den 372 Millionen Dollar (291,5 Millionen Euro) teuren Segeln verdoppelt sich die bisherige Energieversorgung. Damit können statt bisher drei bis zu sechs Astronauten auf der ISS arbeiten, forschen und leben.

Weil das Arbeitspensum in den kommenden elf Flugtagen so groß ist, hat die Nasa eine Verlängerung von bis zu zwei Tagen bereits eingeplant. Außer der Installation der Sonnensegel muss die Crew auch wieder zahlreiche Sicherheitsüberprüfungen im Weltraum absolvieren.

Die Nasa will damit ausschließen, dass ein sich vom Außentank lösendes Stück Schaumstoff beim Start ein Loch in die Raumfähre schlägt und dann wie bei der "Columbia" eine tödliche Katastrophe auslöst.

Es ist der 27. Flug der "Atlantis". Sie flog zuletzt im Oktober 2002 zur ISS. Dabei wurde im November 2002 zuletzt ein Ausrüstungsteil an der ISS angebracht. Die NASA will den Ausbau der Raumstation bis zum Jahr 2010 vertragsgemäß abschließen und ihre drei Raumfähren dann ausmustern.

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