Biorhythmus:So ticken Sie richtig

Kaffee trinken, Zahnarztbesuche, Sex, Alkoholgenuss - für alles gibt es die optimale Tageszeit. Denn der menschliche Körper weiß genau, was ihm wann am besten tut.

Luise Heine

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6:00 Aufwachen Sonnenlicht ist der dominante Zeitgeber eines jeden Menschen. Die ersten Sonnenstrahlen und die Erwartung, bald aufwachen zu müssen, lassen die Konzentration eines Stresshormons mit dem Namen Adrenocorticotropin ansteigen. Der Stoff vertreibt das Schlafhormon Melatonin aus dem Kreislauf und bereitet so den Körper aufs Aufwachen vor. Das Bewusstsein kommt langsam wieder in der wachen Welt an. Akustische Reize werden wahrgenommen, zum Beispiel der klingelnde Wecker.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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7:00 Kaffee trinken Körperliche und geistige Aufgaben machen direkt nach dem Aufstehen noch Schwierigkeiten. Sie fallen sogar schwerer, als wenn man 24 Stunden am Stück wach war. Besonders betroffen sind dabei die Eulentypen. Sie kommen im Gegensatz zu den Lerchentypen morgens nur schwer in die Gänge. Darum trinken sie Kaffee eher in Kännchenmenge. Lerchen belassen es dagegen bei einer Tasse. Wer morgens Probleme mit dem Aufstehen hat, kann einen einfachen Trick versuchen: so schnell wie möglich raus ins Freie. Das Licht treibt die Müdigkeit aus dem Körper.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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8:00 Rasieren und Sex Die Blutplättchen sind am Morgen besonders zahlreich und kleben gut, deswegen schließen sich Schnittwunden schnell - gute Voraussetzungen, um sich zu rasieren. Die hohe Haftung der Blutzellen ist allerdings auch der Grund, warum zu dieser Zeit Herzanfälle besonders häufig sind. Hormonell gesehen, ist morgens ein guter Zeitpunkt für Sex, der Geschlechtshormonspiegel von Männern und Frauen liegt auf höchstem Niveau.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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9:00 Frühstück Regelmäßige Mahlzeiten sind ein wichtiger Zeitgeber für den Körper, der alle vier bis fünf Stunden das Bedürfnis nach Essen hat - nach einer längeren Nachtruhe also allemal. Wann genau der Körper die Mahlzeiten erwartet, lässt sich allerdings trainieren. Bei Männern dauert es 55 Stunden, bis das Essen vollständig verdaut ist, bei Frauen 72 Stunden.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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10:00 - 11:00 Arbeiten Probleme haben keine Chance. Aufmerksamkeit und Fähigkeit zum logischem Denken sind jetzt am höchsten. Allerdings vor allem bei den Lerchentypen, deren Herz nun auch am schnellsten schlägt. Eulentypen sind von ihrem Konzentrationshoch noch weit entfernt. Wer sich am Vormittag auf sportliche Erfolge vorbereiten will, sollte eine Sportart wählen, die mit Gleichgewicht, Präzision und motorischer Feinkontrolle zu tun hat. Das lässt sich jetzt am besten trainieren.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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12:00 Essen Mahlzeit! In freudiger Erwartung erhöht sich die Produktion des Magensafts immer weiter. Darum machen sich Sodbrennen und Magengeschwüre jetzt gern bemerkbar. Auch der pH-Wert der Haut ist mittags am höchsten. Dadurch ist sie so gut geschützt, dass jetzt der beste Zeitpunkt für eine (normalerweise wenig hautschonende) Dusche wäre.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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13:00 Medikamente Je nach Tageszeit wirken Medikamente gut oder schlecht. Ein Schmerzmittel, das um 13 Uhr eingenommen wird, hält zum Beispiel dreimal so lang vor wie eine Tablette, die am Vormittag geschluckt wurde. Offensichtlich hängt das damit zusammen, dass auch der Stoffwechsel, der die Wirkstoffe im Körper verteilt, einem zeitlichen Wechsel unterliegt. Bei Schmerztherapien oder Krebsbehandlungen versuchen Ärzte bereits, diesen tageszeitlichen Effekt mit einzubeziehen.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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14:00 Nickerchen Nach dem Konzentrationshoch vom Vormittag kommt jetzt ein Tief, das durch die Verdauung des Mittagessens noch verstärkt werden kann. Wie stark die Mittagsflaute ausfällt, hängt vom jeweiligen Chronotyp ab: Eulen haben ein noch stärkeres Bedürfnis nach Ruhe als die bereits seit Langem wachen Lerchentypen. Ein Nickerchen wäre nun das Beste: 15 bis 20 Minuten Schlaf senken nicht nur das Herzinfarktrisiko, anschließend liegt die Leistungsfähigkeit auch um ein Vielfaches höher.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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15:00 Zahnarztbesuch Schmerzen werden als gar nicht so schlimm empfunden, weil die persönliche Schmerzschwelle um diese Uhrzeit am höchsten liegt. Der Gang zum Zahnarzt wird so zu einer wesentlich angenehmeren Erfahrung als zum Beispiel am Vormittag. Eulentypen habe nun ihr Konzentrationshoch.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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16:00 Kindersegen Die Qualität der Spermien ist jetzt am höchsten, eine gute Voraussetzung, um Kinder zu zeugen. Lerchen, die stattdessen arbeiten müssen, können sich immerhin über ihr zweites Konzentrationshoch freuen.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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17:00 Sport Der Körper ist in Topform: Belastungen werden kaum wahrgenommen, die Muskeln sind besonders kräftig. Nicht zufällig stellen Leistungssportler die meisten Rekorde zwischen 15 und 20 Uhr auf. Gleichzeitig wird sportliche Anstrengung mit mehr Muskelaufbau belohnt als am Morgen.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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18:00 - 19:00 Alkohol Zeit für einen Drink nach der Arbeit: Alkohol wird am frühen Abend am besten abgebaut und richtet deshalb am wenigsten Schaden an. Aber auch ohne flüssige Drogen verlangsamt sich das Zeitempfinden, wahrscheinlich wegen der gestiegenen Körpertemperatur. Die Herzen der Eulentypen schlagen jetzt am schnellsten.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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20:00 Hautpflege Die natürlichen Schutzmechanismen der Haut sind abends am schwächsten. Eine gute Gelegenheit, um eine Pflegecreme aufzutragen, denn sie wirkt am effektivsten.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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21:00 Bettschwere Nachdem zwischen 18 und 21 Uhr alle Zeichen auf "wach" standen, kommt nun ein Schlafbedürfnis auf - vor allem bei Lerchentypen. Das Hormon Melatonin wird verstärkt produziert und bereitet den Körper auf das Schlafen vor. Helles Licht hemmt die Ausschüttung des Schlafhormons, weshalb sich der Körper auch austricksen lässt: Wer als Lerche länger wach bleiben will, sollte morgens mit einer Sonnenbrille vor die Tür gehen und möglichst spät noch die letzten Sonnenstrahlen abpassen. Dadurch verschiebt sich der natürliche Melatonin-Rhythmus.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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22:00 Nulldiät Abends sollten keine größeren Mengen an Nahrung mehr genossen werden. Ein voller Magen lässt den Menschen schlechter schlafen, die späte Magensäureproduktion begünstigt Sodbrennen. Manche Forscher sind sogar überzeugt davon, dass der Körper den Zucker im Blut nachts schlechter abbauen kann, und späte Mahlzeiten leicht zusätzliche Pfunde auf die Hüften bringen.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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23:00 Kampf den Bazillen Das Immunsystem läuft nun auf Hochtouren, Schnupfen, Fieber und ähnliche Gebrechen werden besonders aktiv bekämpft. Deshalb machen sie sich auch stärker bemerkbar. Für Gesunde ist jetzt, statistisch gesehen, die beliebteste Zeit für Sex. Das liegt allerdings eher an den Lebensgewohnheiten als an der biologischen Uhr.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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0:00 Schönheitsschlaf Schlaf zur mitternächtlichen Stunde tut gut, denn die Haut regeneriert sich um diese Uhrzeit am besten. Zwischen null und ein Uhr erleben die meisten Menschen auch ihre erste ausgedehnte Traumphase.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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1:00 Fahrverbot Der Körper ist aufs Schlafen eingestellt, nicht aufs Autofahren. Besonders häufig ereignen sich zwischen ein und vier Uhr Unfälle, an denen nur ein Auto beteiligt ist - wie zum Beispiel das Abkommen von der Straße.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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2:00 Lernen Sieben Stunden Schlaf genießen die Deutschen im Schnitt pro Nacht. Auch im Tiefschlaf arbeitet das Gehirn weiter, dabei wird das am Tag Gelernte gefestigt. Aus diesem Grund ist es auch besser, vor einer Prüfung noch einmal "darüber zu schlafen", als die ganze Nacht durchzulernen.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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3:00 Leben und Tod Statistisch gesehen ist die Zeit zwischen drei und vier Uhr mit viel Dramatik behaftet: Es sterben mehr Menschen als zu anderen Tages- und Nachtzeiten, es werden aber auch die meisten Geburten registriert.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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4:00 Kältegefühl Die Körpertemperatur ist in der Zeit zwischen drei und fünf Uhr am niedrigsten. Dann liegt sie um die 36,1 Grad Celsius. Eine warme Decke bewahrt davor, frierend aufzuwachen.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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5:00 Startversuch Das Stresshormon Kortisol wird produziert und signalisiert dem Körper, dass bald die Zeit zum Aufwachen gekommen ist. Die Energieproduktion des Körpers fährt hoch, in der Folge steigt auch die Körpertemperatur langsam wieder an.Text: SZ Wissen 3/2009/Foto: iStockphoto

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Quelle dieses Artikels ist das aktuelle SZ Wissen. Weitere Texte aus dem Magazin finden Sie hier.

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