Er ist ein scheues Tier, der Kurzkopfgleitbeutler. Obwohl er häufig vorkommt in Australien und Papua-Neuguinea, bekommen Menschen ihn kaum zu Gesicht.
Das fast nur in der Nacht aktive Tier kann dank einer Membran zwischen Körper und Beinen von Baum zu Baum gleiten wie ein Drachenflieger. Mit scharfen Krallen an den Vorderbeinen kratzt er Insekten aus der Baumrinde. Noch lieber mag er Süßes, weshalb er im Englischen Sugar Glider heißt.
Forscher der Universität von Sankt Petersburg haben nun eine weitere erstaunliche Besonderheit dieses Beuteltiers entdeckt: Die Männchen nutzen vorwiegend die rechte vordere Extremität, wenn es ums Handwerkliche geht, die Weibchen hingegen sind linkshändig.
Dass es Rechts- und Linkshändigkeit nicht nur unter Menschen gibt, sondern auch bei Tieren, war bereits bekannt.
Oft hängt die Vorliebe für eine Hand (oder ein Vorderbein) mit der Körperhaltung zusammen: Aufrechte Tiere neigen eher zur Händigkeit. Auch sind gelegentlich bereits geschlechtsspezifische Unterschiede beobachtet worden. Doch bislang war stets das Weibchen rechtshändig.
Nun ist es andersherum. Forscher vermuten eine evolutionsbiologische Besonderheit, denn der Kurzkopfgleitbeutler hat zwei nicht verbundene Gehirnhälften. Irgendwann haben sich offenbar in Sachen Händigkeit die Männchen für eine andere Hälfte als die Weibchen entschieden.