Biologie:Wale zieht es Richtung Deutschland

Schweinswal

Ein Gewöhnlicher Schweinswal - auch Kleiner Tümmler, Braunfisch oder Meerschwein genannt - schwimmt in der Nordsee vor Sylt

(Foto: Wolfgang Runge/dpa)

Mehr als ein Sechstel der Schweinswale in der Nordsee besucht im Frühjahr die deutsche Küste. Vor Sylt suchen und finden die Tiere ihre Partner. In der Ostsee hingegen lebt eine viel kleinere, gefährdete Gruppe dieser Meeressäuger.

Nord- und Ostsee sind wichtige Aufenthalts- und Durchzugsgebiete für Gewöhnliche Schweinswale (Phocoena phocoena) und andere Meeressäuger, zeigen Monitoring-Ergebnisse des Bundesamts für Naturschutz (BfN). Im deutschen Teil der Nordsee hielten sich im Frühjahr rund 54 000 Schweinswale auf.

Ein großer Teil davon träfe sich im Naturschutzgebiet Sylter Außenriff zur Paarung, sagte Thomas Merck von der BfN-Außenstelle Insel Vilm. Im Herbst schwimmen vor Deutschlands Nordseeküste noch 15 000 Schweinswale; der Gesamtbestand in der Nordsee könnte 300 000 betragen.

Für die deutsche Ostsee beträgt die aktuelle Bestandsschätzung 960 Schweinswale. Östlich von Rostock seien allerdings bislang keine genauen Bestandsschätzungen möglich, sagte Merck. Dort leben 200 bis 600 Schweinswale, die sich genetisch von den anderen Populationen in der Ostsee unterscheiden. "Diese Population steht auf der Roten Liste stark gefährdeter Arten", so der BfN-Vertreter. Neben Schweinswalen werden in der Nordsee immer wieder auch ihre großen Verwandten, die Zwergwale, gesichtet - oft im Bereich der Doggerbank, einem Meeresgebiet mehr als 200 Kilometer von der Küste entfernt. 2012 zum Beispiel wurden fünf der Tiere gezählt.

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