Biologie:Tierisch gut sehen

Adler nehmen die Welt wie durch ein Fernglas wahr, Frösche dagegen sind extrem kurzsichtig. Und Katzen verfügen sogar über einen leuchtenden Teppich im Auge.

Von Katrin Blawat

Farbenprächtig, detailreich und mit viel räumlicher Tiefe - so sehen wir Menschen unsere Umgebung. Ein Blick ins Tierreich zeigt, dass es auch ganz anders geht. Außer unserer eigenen optischen Wahrnehmung gibt es die noch schärfere Weltsicht eines Adlers, die schemenhaft verschwommene eines Frosches, die in Tausende von Pixeln zerlegte Szenerie einer Fliege und die Hell-Dunkel-Abstufungen eines Regenwurms. Jeder sieht das, was er für sein (Über-)Leben braucht. So ist es keine Phrase, sondern eine physiologische Tatsache, dass die gleiche Situation je nach Sichtweise ganz unterschiedlich erscheint. Das liegt auch an den zahlreichen verschiedenen Augentypen und deren Spezialkönnen, die sich die Evolution im Laufe von Hunderten Millionen Jahren hat einfallen lassen: von der "Basisausstattung" mit nackten Licht-Rezeptoren bis hin zum Linsenauge der Wirbeltiere mit seinen vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten - und dem Ruf, das komplexeste Organ überhaupt zu sein.

© SZ vom 06.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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