Biologie:Im Innern der Fische

Anoplogaster
(Foto: Timo Moritz/Meeresmuseum Stralsund)

Das Meeresmuseum in Stralsund zeigt teilverdaute und Wasserstoff-gebleichte Fische - was Erstaunliches sichtbar macht.

Von Marlene Weiß

Der Fangzahn ist mit den langen Hauern, denen er seinen Namen verdankt, eine Art Säbelzahntiger der Tiefsee. Anders als dieser hat Anoplogaster Cornuta aber mit maximal 20 Zentimetern ein recht handliches Format und erfreut sich bester Gesundheit. Nach wie vor macht er Jagd auf Garnelen und kleinere Fische. Deren Glück ist es, dass Fangzähne im Gegensatz zu vielen anderen Tiefseefischen nicht leuchten, so dass sich ihre Opfer die letzten Lebensmomente wenigstens nicht mit Panik vor dem Anblick des Monsterfischs ruinieren. Pech jedoch, dass Fangzähne ihre geringe Größe durch eine enorme Maulöffnung kompensieren, so dass sie mit einem Happs recht große Tiere verschlucken können.

Über das Leben der Fangzähne in der dunklen Tiefe ist vergleichsweise wenig bekannt. Dafür kann man sie nun einmal von innen betrachten: Timo Moritz vom Meeresmuseum Stralsund hat für die Sonderausstellung "Insightfish", die noch bis zum 8. Oktober im Phyletischen Museum der Universität Jena zu sehen ist, diverse Fische durchleuchtet abgebildet, vom Roten Piranha bis zur Flunder. Die Methode nennt sich "Aufhelltechnik" und kann mehrere Monate in Anspruch nehmen: Zuerst wird die Knorpelmasse der Fische blau gefärbt, danach wird das Weichgewebe, etwa Muskeln, mithilfe von Enzymen verdaut. Mit Wasserstoffperoxyd entfernt man Farbstoffe aus der Haut. Anschließend werden knöcherne Strukturen - wozu auch Schuppen gehören - rot gefärbt.

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