Besatzung der ISS:Endlich zurück

Nach 164 Tagen in der Internationalen Raumstation sind drei Astronauten mit einer Sojus-Kapsel sicher gelandet. Eigentlich hätten sie bereits Anfang September wieder auf die Erde zurückkehren sollen. Der Flug war nach dem Absturz eines Versorgungsraumschiffs verschoben worden.

Ohne Zwischenfälle, aber erheblich später als geplant, sind drei Besatzungsmitglieder der Internationalen Raumstation an Bord einer Sojus-Transportkapsel in der kasachischen Steppe heruntergekommen.

"Landung gelungen", war auf einem Bildschirm im Kontrollzentrum in der Nähe von Moskau zu lesen, von wo der Sender Nasa-TV die Landung übertrug.

An Bord der Kapsel befanden sich die beiden russischen Kosmonauten Andrej Borissenko und Alexander Samokutjajew sowie der US-Astronaut Ronald Garan. Insgesamt 164 Tagen hatten sie sich im All aufgehalten.

Ihre Kapsel war planmäßig um 2.38 Uhr von der ISS in rund 350 Kilometern Höhe über der Erde gestartet und setzte um 5.59 Uhr deutscher Zeit, eine Minute früher als berechnet, 149 Kilometer südöstlich der kasachischen Stadt Dsheskasgan auf.

Die Kapsel sei beim Auftreffen auf den Boden auf die Seite gefallen, teilte die russische Raumfahrtagentur Roskosmos mit. Die Bergungsmannschaften waren innerhalb von zwei Minuten nach der Landung per Helikopter zur Stelle.

Eigentlich hätten die Raumfahrer bereits am 8. September zur Erde zurückkommen, sollen der Termin musste jedoch nach dem Absturz eines Progress-Versorgungsraumschiffs mit Nachschub für die ISS Ende August verschoben werden.

Das Raumschiff war nach dem Start einer Sojus-Rakete nicht in die korrekte Umlaufbahn gelangt und abgestürzt. Daraufhin hatte Roskosmos alle geplanten Raketenstarts zunächst ausgesetzt.

Russland hat derzeit eine entscheidende Stellung in der Raumfahrt, weil es nach dem Ende des US-Shuttleprogramms Ende Juli als einziges Land über Raketen für bemannte Flüge zur ISS verfügt.

Im russischen Segment der Raumstation setzen der Amerikaner Mike Fossum, der Russe Sergej Wolkow und der Japaner Satoshi Furukawa bis Mitte November allein die Arbeit als 29. Stammbesatzung fort.

Die nächste Sojus-Rakete soll nach Angaben von Roskosmos am 1. Oktober mit einem russischen Satelliten für das russische Navigationssystem Glonass an Bord starten. Die nächste bemannte Sojus-Mission ist für den 12. November geplant.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: