Bali:Klimakonferenz in entscheidender Phase

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Bei der UN-Klimakonferenz auf Bali kommen die Gespräche offenbar in die entscheidende Phase. Die Verhandlungen hätten "an Dynamik gewonnen", sagte Bundesumweltminister Gabriel.

Bei den Verhandlungen der UN-Klimakonferenz auf Bali zeichnet sich ein Kompromiss ab. Die Verhandlungen hätten "an Dynamik gewonnen", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) am Freitag in Nusa Dua.

Sigmar Gabriel steht inmitten von Klimaaktivisten auf Bali. (Foto: Foto: ap)

"Ich denke, wir werden zu einer Übereinkunft kommen", sagte auch der führende US-Unterhändler Harlan Watson. Allerdings dauerten die Gespräche am Freitagabend (Ortszeit) an, und es gab nach wie vor Meinungsverschiedenheiten zwischen den Teilnehmern.

Der Leiter des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, äußerte die Erwartung, dass sich die Gespräche bis Samstag hinziehen werden. Eigentlich hätte die Konferenz Freitagabend enden sollen.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zeigte sich immerhin zuversichtlich, dass eine Einigung erzielt werden kann. Alle Parteien seien zum Kompromiss bereit, sagte Gabriel. Er schloss dabei ausdrücklich auch die USA mit ein. Deren Haltung habe sich im Vergleich zum Beginn der Klimakonferenz positiv verändert. "Ich glaube, das Klima bei der Klimakonferenz ist so gut, dass wir am Ende Erfolg haben werden." Er wisse allerdings nicht, wann es zu einer Einigung über die Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase kommen werde.

Für Streit auf Bali sorgte weiterhin der Plan, den Industrienationen vorzuschreiben, ihren Schadstoffausstoß bis 2020 um 25 bis 40 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Die USA lehnen diesen von der EU unterstützten Plan ab, weil er aus ihrer Sicht das Ergebnis von Verhandlungen über ein Kyoto-Nachfolgeabkommen vorwegnehmen würde.

Gastgeber Indonesien hat als Kompromiss vorgeschlagen, die CO2-Emissionen in den kommenden zehn bis 15 Jahren ihren Höhepunkt erreichen zu lassen und sie bis 2050 um 50 Prozent unter das Niveau des Jahres 2000 zu senken. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas bekräftigte die Absicht, für Industrienationen verpflichtende Reduktionsziele festzulegen. Er wiederholte jedoch nicht die Forderung, die Emissionen um 25 bis 40 Prozent zu senken.

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