Aufprall im All:Rekordmeteorit trifft den Mond

Der Mond ist von einem Meteoriten getroffen worden, der eine ungewöhnlich helle und langanhaltende Leuchtspur erzeugt hat.

Wissenschaftler haben einen rekordverdächtigen Meteoriteneinschlag auf dem Mond beobachtet. Der eine halbe Tonne schwere Meteorit habe den Mond im September 2013 getroffen, berichten Atomphysiker der spanischen Universität Huelva. Kurz vor dem Aufprall sahen sie einen der hellsten und längsten Lichtblitze (Meteor), den man bislang bei einer solchen lunaren Kollision beobachtet hat.

Das Lichtflackern auf den Teleskopbildern dauerte rund acht Sekunden, berichten die Forscher im Fachblatt Monthly Notices of the Royal Astronomical Society (online). Die Lichtblitze entstehen, wenn Geschosse sich sehr schnell bewegen und einzelne Teilchen als Plasma verdampfen. Auf der Erde ist das mit einer Pistolenkugel zu vergleichen, die sich an der Luft reibt und aufleuchtet. Für den Mond ist das Phänomen noch nicht gänzlich verstanden, möglicherweise hängt es auch mit kondensierenden Auswürfen von Meteoroiden zusammen.

Den Durchmesser des Meteoriten schätzen die Wissenschaftler auf rund einen Meter. Selbst bei dieser scheinbar geringen Größe sei bei dem Aufprall so viel Energie freigesetzt worden wie durch 15 Tonnen TNT, und ein Krater mit einem Durchmesser von rund 50 Metern entstanden.

Mit der Beobachtung der Mondoberfläche möchten die Forscher auch Rückschlüsse ziehen, wie oft Meteoroiden in die Erdatmosphäre eindringen und dort meist verglühen. Nach ihren Abschätzungen wird die Erde von solchen oder größeren Brocken deutlich häufiger getroffen als gedacht - rund 1600 Mal pro Jahr.

In diesem Video erläutern die beteiligten Forscher die Hintergründe der Untersuchungen: https://www.youtube.com/watch?v=perqv4qByaI&feature=youtu.be

Eine kurze Übersicht zu den Begrifflichkeiten Meteoroid, Meteor und Meteorit finden Sie hier.

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