Jupiter ist mit Abstand der größte Planet im Sonnensystem. Jetzt übernimmt er eine weitere Führungsrolle: Astronomen haben elf neue kleine Monde entdeckt, die den riesigen Gasball umkreisen.
Mit dem Canada-France-Hawaii-Teleskop erblickten Forscher elf "neue" Trabanten, die den Jupiter umkreisen.
(Foto: S. Sheppard/University of Hawaii)Nach neuestem Forschungsstand versammelt Jupiter damit 39 Trabanten um sich und liegt somit auch auf der Mond-Rang-Liste unter den Planeten an erster Stelle - gefolgt vom Saturn, um den 30 Himmelskörper kreisen.
Die elf "neuen" Monde haben Wissenschaftler von der Universität in Hawaii und der Cambridge-Universität mit dem Canada-France-Hawaii-Teleskop erspäht. Sie kreisen auf einer Umlaufbahn, die 20 Millionen Kilometer über der Jupiter-Oberfläche liegt.
Irreguläre Monde
Sie seien klein, sagen die Astronomen. Den Schätzungen zu Folge betrage der Durchmesser der Himmelskörper nur zwei bis vier Kilometer. Damit sind sie deutlich kleiner als Callisto, Ganymede, Europa und Io - die Hauptmonde des Jupiters.
Alle "neuen" Himmelskörper umkreisen den Gasriesen entgegengesetzt zu seiner Rotationsrichtung und werden deshalb als irreguläre Monde bezeichnet. Diese Bewegung zeige, dass die Monde nicht zur selben Zeit wie Jupiter entstanden sind, sagte Jan Kleyna von der Universität in Cambridge gegenüber dem Online-Magazin Nature-Science-Update.
Vorbeifliegende Monde abbremsen
Wahrscheinlich seien Brocken, die frei im All umherschwebten, von der Anziehungskraft des Planeten eingefangen worden. Dies könne allerdings nur geschehen sein, als der Planet noch jung war: Die riesige Gashülle könnte die vorbeifliegenden kosmischen Trümmer abgebremst haben.
Die Astronomen gehen davon aus, dass zukünftig weitere Monde gefunden werden. So wußte man im Januar 2001 nur von 18 Himmelkörpern, die um den Jupiter kreisen; jetzt sind es schon 39. "Es wird wahrscheinlich Hunderte geben, die noch zu entdecken sind", sagt Kleyna. Wer kann da schon wissen, ob Jupiter nicht bald seine Führungsrolle wieder abgeben muss.