Astronomie:Feuerwerk im Sternbild Schütze

Astronomen werden in den kommenden Jahren beobachten können, wie das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße Materie verschlingt: Der Himmelskörper zieht eine riesige Gaswolke an.

Christopher Schrader

Die Himmelsforscher freuen sich schon auf eine Lightshow. Nicht zu Silvester, sondern im Sommer 2013. Dann könnte eine kompakte Gaswolke dem Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße so nahe kommen, dass Teile des Gases hineinfallen.

Die Grafik soll demonstrieren, wie sich eine Gaswolke in den kommenden Jahren dem Schwarzen Loch im Sternbild Schütze nähern wird. (Foto: dpa)

Weil sich Materie in solchen Fällen stark erhitzt, bevor sie verschlungen wird, kommt die ausgesandte Strahlung scheinbar direkt aus dem Schwarzen Loch mit Namen Sagittarius A (Sternbild Schütze). Ab Mitte 2013 könnte es darum deutlich heller auf Röntgen- und Radiowellenlängen leuchten.

Eine internationale Gruppe mit Zentrum am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München verfolgt die Annäherung der Wolke seit Jahren. Diese ist ungefähr so groß wie das ganze Sonnensystem und besitzt die dreifache Masse der Erde.

Seit 2004 hat sie ihr Tempo auf 2350 Kilometer pro Sekunde fast verdoppelt. Die Kräfte des Schwarzen Lochs haben bereits begonnen, die Wolke zu verformen und in die Länge zu ziehen ( Nature, online).

Wenn sie Mitte 2013 Sagittarius A am nächsten kommt - auf 36 Lichtstunden oder das 260-fache der Entfernung zwischen Sonne und Erde -, könnte sie unter der gewaltigen Gravitation vollends zerreißen. Das würde die Umgebung des sonst eher matten Schwarzen Lochs in der Milchstraße endlich besser ausleuchten.

© SZ vom 15.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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